Grenzen setzen lernen

Grenzen setzen lernen

Die eigenen Grenzen – Grenzen setzen lernen

Trauma ist immer eine Grenzverletzung!

Ein anderer Mensch ist in meinen persönlichen Raum eingedrungen und hat mich verletzt. Deine Grenzen wurden nicht wahrgenommen. Schon als Kind hattest Du kein Recht nein zu sagen! Wieder Grenzen setzen zu können, setzt aber voraus sie zu spüren.  Grenzen setzen,  kann man lernen!

Warum sind Grenzen für Dich wichtig?

Du brauchst die Wahrnehmung Deiner Grenzen, damit Du spüren kannst, wann kommt Dir jemand zu nahe, übermachtet Dich, will Dich einverleiben.

Wo bist Du, wo ist der andere? Dafür ist die Wahrnehmung Deines Körpers und Deiner Körpergrenzen außerordentlich wichtig.

Kennst Du das Gefühl Du löst Dich im anderen auf, jeder Raum wir Dir zu eng, Du kannst Dich nicht abgrenzen?

Selbstbewusste Menschen brauchen seltsamerweise weniger Raum! Sie spüren: Ich muss mein Bedürfnis nach Sicherheit nicht so schnell aufgeben, weil ich weiß, ich kann mich wehren, und abgrenzen! Ich kann nein sagen.

Dein Körper ist das Haus, der Garten mit Gartenzaun ist die persönliche Schutzzone

Wenn jemand eintritt, reagiert ein gesunder Mensch sofort! Dir wird vielleicht körperlich unwohl, aber Du kannst es nicht einordnen. 

Du darfst Deinen Körper wieder in Besitz nehmen, Du bestimmst, wann Du die Türen oder Fenster öffnest und wann und bei wem Du sie schließen willst.

Dissoziation: 

Wenn Du dissoziiert ziehst Du aus Deinem Haus aus, Du bist nicht mehr in  Deinem Körper, bin nicht mehr Herr in Deinem Haus und über Deinem persönlichen Raum, Du verlässt das Haus.

Ein Trauma hat uns aus dem Körper gekickt, wir können erst wieder vollkommen einziehen, uns sicher fühlen, Geborgenheit erfahren in uns, wenn wir es schaffen alle Türen und Fenster zu schließen.
Trotzdem werden wir immer wieder im Körper sein, da wir ja auf dieser Welt sind und den Körper brauchen. Aber wir haben  bewusst oder unbewusst das Gefühl die
Fenster und Türen sind offen.

Solange bis wir wieder gelernt haben, diese zu schließen und uns abzugrenzen! Bis wir wieder sozusagen “ unser eigenes Haus wieder vollkommen in Besitz nehmen“!

Das Stammhirn will fühlen, dass Du schlagen kannst, dass Du Dich wehren kannst, dass Du Kraft hast, es will erfahren, dass Du Nein sagst (braucht ca. 300 mal die Bestätigung)!

Grenzen – Distanzen

Seelische Grenzen

Intime Distanz
in diesen Raum dürfen nur sehr enge und intime Kontakte Partner, Beziehungspartner dürfen relativ nahe kommen, aber nicht immer!

Persönliche Distanz
Sprechzone mit guten Freunden, aber auch mit fremden Menschen, weil es nicht anders geht oder weil einfach die Umstände so sind (Musik zu laut, in Aufzügen) man stellt sich dann oft nebeneinander, weil das
seitliche Stehen nicht so bedrohlich ist!

Öffentliche Distanz

Jemand nimmt auf die Entfernung Kontakt auf, fragt nach z.B nach dem Bahnhof.
Durch diese Kontaktaufnahme kann er näher kommen.

Perfektionismus/ Perfektion/ Perfektionist

Perfektionismus/ Perfektion/ Perfektionist

Perfektionismus/ Perfektion/ Perfektionist

Bist Du ein Perfektionist/ eine Perfektionistin?

(Ich habe  im Text die männliche Form gewählt, im Sinne von DER PERFEKTIONIST, selbstverständlich gilt alles auch für die Perfektionistinnen.)

15 Anzeichen, ob Du vielleicht auch betroffen bist: 

1. Ich muss die höchsten Anforderungen an mich selbst stellen, sonst bin ich nur mittelmäßig und werde immer schlechter.

2. Wie gehe ich mit Scheitern um?

3. Wenn mir ein Fehler unterläuft, werden die Leute wahrscheinlich weniger von mir halten als jetzt, mich weniger lieben.

4. Kann ich mich selbst gern haben oder mag ich mich erst, wenn Andere mich gut finden?

5. Wenn ich etwas nicht wirklich perfekt machen kann, dann hat es keinen Sinn, überhaupt anzufangen, es überhaupt zu tun.

6. Ich vermeide Herausforderungen, da ich Angst habe zu scheitern, denn ich bin noch nicht perfekt?

7. Ich habe ständig Angst zu versagen, meinen Ansprüchen nicht gerecht zu werden, bin oft verkrampft, angespannt und meine Gefühle sind eher negativ und skeptisch.

8.  Wenn ich etwas erreicht habe, kann ich mich wirklich freuen und bin zufrieden? Oder denke ich, es kann ja nicht so besonders gewesen sein, wenn ich das geschafft habe.

9.  Wenn ich einen Fehler mache, macht mir das Angst und es beunruhigt mich.

10. Wenn ich mich nur gut genug anstrenge, wird mir alles perfekt gelingen.

11. Es ist eine Schande für mich, Schwächen zu zeigen oder mich kindisch zu verhalten.

12. Zweimal den gleichen Fehler machen geht überhaupt nicht.

13. Wenn ich nicht überdurchschnittliche Leistungen bringe, habe ich komplett versagt.

14. Wenn mir etwas nicht perfekt gelingt, ist das ein Beweis für meine Minderwertigkeit.

15. Ich erwarte auch von Anderen, dass sie so perfektionistisch denken und handeln wie ich. Wenn sie nicht so denken und handeln, werte ich sie ab und bezeichne sie als inkompetent.

 

Eine wichtige Frage die Du Dir stellen kannst:

Warum will ich gut sein / besser sein / perfekt sein?

 

Denkst Du:

• Ich weiß noch nicht genug, um das oder dies zu tun?

• Ich bin nicht gut genug, um das oder dies zu tun?

• Ich kann noch nicht genug, um das oder dies zu tun?

• Ich brauche noch diese Ausbildung, dieses Fertigkeiten und dieses Fortbildung um das oder dies zu tun?

Perfektionisten leiden unter dem Sollte-Syndrom: Ich sollte das können, ich sollte noch besser sein, ich sollte der bestgekleidete Mensch sein, sonst werde ich nie wieder eingeladen, beruflich muss ich perfekt sein, der Beste sein, sonst werde ich gekündigt, usw. .

Also bloß keinen Fehler machen. Die Messlatte des Perfektionisten liegt so hoch, dass sie nie zu erreichen ist. Wieviel Leid fügt sich der Mensch hier selbst zu?

Es ist grundsätzlich nicht verkehrt, hohe Werte als Ziel zu haben, damit wir danach streben. Aber es darf nie zu einem Muss werden, dass uns in unserem Leben behindert.

Besser ist das das Ist zu akzeptieren als Realität/ als Status Quo. Höhere Ziele darfst Du als Richtlinie nehmen, als Ziel für dass eigenen Wachstum. Z.B. Du möchtest Deine künstlerische Arbeit verbessern, es ist hilfreich ein Vorbild zu suchen. Du kannst Dich  in diese Richtung orientieren und daran wachsen und lernen.  Wohl wissend, dass Du dieses Level nicht erreichen wirst.

Dieses erstrebenswerte Ziel: „so soll es sein“ und der realistische Ist Zustand wird eine Leben lang in Spannung bleiben, aber genau das lässt uns weitergehen.

In dem Sinne: Beginne, bevor Du bereit bist.

Was wir aber nicht vergessen dürfen, dieser Weg zu höheren Ziel darf Leitlinie sein, aber nie ein krankhafter Zwang, der geboren worden ist aus seelischen Defiziten der Kindheit.

Perfektionisten halten aber den Spannungszustand zwischen Ich und Soll nicht aus, das SOLL wird zum MUSS.

Perfektionisten haben auch die Tendenz in Kettenreaktionen zu denken: z.B. wenn ich das nicht kann, kann ich gar nichts. Ich werde dann den Beruf verlieren und bin lebensunfähig. Katastrophenphantasien sind an der Tagesordnung. Wenn ich dies Vorhaben nicht perfekt mache, werde ich gekündigt, mein Partner verlässt mich, ich werde unter der Brücke landen und sterben.

Ein Perfektionist schwankt zwischen seinen perfektionistischen Ansprüchen:

entweder kann er nur ein Heiliger sein oder er ist der schlimmste Sünder auf der Welt.

Sollte er bei einem Vorhaben scheitern, ist er dann der größte Schwächling, er fühlt sich völlig willenlos und als absoluter Versager.

Da diese Maßstäbe nicht nicht der Realität entsprechen und die Anforderung unrealistisch sind reagiert er mit extremen Selbstvorwürfen und auch hier völlig unangemessen.Er lebt in einer selbstgemachten Hölle.

Seine Gedanken vollkommen sein zu müssen sind auch dafür verantwortlich, dass er meist gar nicht beginnt. Da alles perfekt sein muss und Unperfektes sehr bedrohlich für das Selbstwertgefühl wäre, es wäre ja dann mittelmäßig oder ungenügend in seinen Augen, möchte er diesem Risiko möglichst lange ausweichen.

Aus der Vermeidungshaltung zieht er sich immer mehr aus dem dem Leben zurück, durch die Vermeidung hat er auch keine Chance sich zu entwickeln und zu erkennen, dass Fehler gar nicht so schlimm sind.

Auch können Perfektionisten schwer unterscheiden zwischen Wesentlichem und Unwesentlichen. Sie verlieren sich dann im Detail, finden keine Ende, verändern ständig ihre Arbeit und sind nie zufrieden. DENN: Es ist ja nicht perfekt.

Auch haben sie eine verzerrte Vorstellung von Normal, denn ein Perfektionist will nicht normal sein, sondern besser.

Aus diesem Denken heraus entstehen dann auch diese u.a. Argumente, wenn ein Perfektionist sich rechtfertigt:

• Ich bin eben besser wie der Durschnitt und würde mich damit auch nie zufrieden geben.

• Mittelmäßigkeit oder nur Gut ist der Bruder des Schlechten.

• Ich möchte meine Zeit nicht vergeuden wie Andere, denn ich strebe nach Höherem.

• Ich möchte nicht so enden wie meine Mutter oder mein Vater.

• Wen jeder so wäre wie ich, dann hätten wir ein ordentlichere und bessere Welt. 

Ursachen von Perfektionismus:

• Bist Du in der Kindheit traumatisiert worden durch eine sehr strenge, rigide Erziehung?

• Hast Du als Kind Manipulationen erlebt und keine liebevolle, sichere und geborgene Elternfürsorge bekommen? (Frühkindliche Traumatisierung/ Entwicklungstrauma)  

• In der Kindheit wurden entweder utopische Anforderungen an Dich Kind gestellt, Du bekamst nur Lob und Aufmerksamkeit, wenn Du die Leistung erbracht hast oder wenn Du lieb und unauffällig warst.

• Scheitern, Versagen war im Familiensystem verboten.

• Du hast nie genügt, wurdest gekränkt und abgewertet. 

• Als  Kind oder Jugendlicher hast Du dann an Dich selbst die Anforderungen gestellt in der Hoffnung doch noch Liebe oder Anerkennung zu bekommen. 

Auch als Erwachsene lebt man dann auch weiterhin mit der großen Angst, Sicherheit zu verlieren, haltlos zu werden, sozial abzusteigen.

 

Der Perfektionismus schützt den Perfektionisten, wie eine Art Panzer, dieser bringt scheinbar Ordnung im Außen und verhindert  das Wahrnehmen des inneren Chaos.

Er unterdrückt aggressive oder sexuelle Bedürfnisse, Bedürfnisse nach Entspannung und er unterdrückt die Impulse: „Alle fünfe mal gerade sein zu lassen“. 

Zu sehr steht er unter Druck und so sehr ist der Perfektionist auf eine bestätigende Resonanz von Außen angewiesen. Jedes Abweichen von Perfektion würde den eigenen Untergang herausbeschwören…, dies ist das tiefe Empfinden des Perfektionisten.

Perfektionisten sind meist nicht so sehr beliebt, sie wirken absolut verspannt, zwanghaft und verbreiten eine enge, fast schon strenge Stimmung. Wenn sie Perfektion auch von anderen fordern ist es schwer mit Ihnen zusammen zu arbeiten oder zu sein.  

Wie kannst Du den Perfektionismus beenden und ein erfülltes, entspannten Leben gestalten?

Wenn Du bei Dir perfektionistische Tendenzen feststellst, dann frag Dich doch mal wo wurden in Deiner Biographie Wut, Versagen, Fehler nicht erlaubt.

• Verabschiede Dich von unrealistischen Idealen, lass Dich nicht länger von diesen beherrschen, höre auf Dich ständig zu bewerten oder Dich an höchsten Maßstäben zu messen.

• Vergleiche Dich nicht mit anderen Menschen, denn der Vergleich ist das Ende jeder Weiterentwicklung. Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, sein eigenes Tempo und seine eigenen Interpretationen. 

STEH ZU DIR!

Beginne, bevor Du bereit bist, denn der erste Schritt ist die Hälfte des Weges. 

• Achte auf das Tun und die Umsetzung und nicht auf das Endergebnis.

• Akzeptiere: „Das Beste ist der Feind des Guten!“

• Verzeihe Dir Fehler, gehe bewusst in die Gegenposition und sage Dir: Aus Fehlern lernt man.

• Oder nach Wilhelm Busch:

„Aus Fehler wird man klug, darum ist einer nicht genug!“

Denk daran das Leben, die Freiheit beginnt dann, wenn Du nicht perfekt sein musst.

Un-perfektion macht sympathisch, denn: 

Histrionische Persönlichkeitsstörung

Histrionische Persönlichkeitsstörung

Was ist eine histrionische Persönlichkeit/ Persönlichkeitsstörung?

 

Es gibt Parallelen zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung.

Meist sind aber Menschen mit einer histrionischen Persönlichkeit nicht so extrem und verletzend wie pathologische Narzissten handeln und sein können.

Histrionisch kommt vom lateinischen histrio, was übersetzt Schauspieler oder Gaukler bedeutet.

Sie wirken übertrieben, unecht, mit oft aufgesetzter Fröhlichkeit.

Sie sind die Dramaqueens die Dramakings der Gesellschaft.

 

Sie brauchen Publikum, Aufmerksamkeit und Bewunderung

Menschen die im Mittelpunkt stehen wollen, Menschen die sehr viel Aufmerksamkeit brauchen, die sich selbst inszenieren um diese Aufmerksamkeit zu bekommen.

Sie brauchen ihr Publikum, können sich gut darstellen, aber sie interessieren sich nicht wirklich für andere Menschen. Diese dienen nur dafür die Sucht nach Aufmerksamkeit zu bedienen.

Wichtig ist für sie nur die Bewunderung und die Anerkennung von anderen Menschen.  Diese brauchen sie existentiell für ihr seelisches Wohlbefinden. Das ist ihre Nahrung ohne die sie nicht leben können.

Sie fühlen sich ausgesprochen unwohl, wenn sie nicht im Mittelpunkt stehen und versuchen alles um die Aufmerksamkeit des Publikums wieder auf sich zu ziehen.

 

Fokussierung auf Äußerlichkeiten

Viele histrionische Persönlichkeiten verhalten sich oft sehr unangemessen provokant, mitunter auch sexuell provokant. Sie setzen ihr Äußeres ein um beim anderen gut anzukommen und um Bewunderung zu erfahren. Dazu legen sie natürlich sehr viel Wert auf Kleidung, Aussehen, auf Schminke, auf ihre Frisur, auf vorteilhafte Bewegungen, auf Mimik und Gestik.

Wie ein Schauspieler, der eine Maske aufsetzt oder eine Rolle spielt, um eben dieses Hauptziel zu erreichen, – Bewunderung und Aufmerksamkeit.

Theatralische Inszenierung gehören ebenfalls zu ihrem Wesen, wie auch ein extremer Wechsel in den Gefühllagen.

 

Übertreibung in der Rhetorik

Kennst Du Menschen, die in ihrer Ausdrucksweise sehr übertreiben?

Über gigantisch super toll, es ist wahnsinnig super, es ist so extrem, überdimensional schön, – aber auch im negativen: z.B. das war ja so schrecklich furchtbar, das war ja unterirdisch schlecht.

Die Rhetorik ist übertrieben, aber inhalts-, fakten- und detailarm.

Also ein riesen Drama um nichts!

Die goldene Mitte gibt es nicht!

Sie haben ein sehr starkes schwarz weiß denken. Entweder super gut oder extrem schlecht!

 

Sie manipulieren, lassen sich aber auch manipulieren

Sie manipulieren andere oft sehr geschickt,  ähnlich wie verdeckte Narzissten, um das zu bekommen was sie sich wünschen.

Da sie aber wenig wahren Selbstwert oder Selbstbewusstsein besitzen, sind sie auch manipulierbar.  Sie sind sehr beeinflussbar und werden oft Opfer von pathologischen Narzissten.

Histrionische Persönlichkeiten können sich im Glanz der Narzissten sonnen und dadurch sind sie auch oft bereit einen sehr hohen Preis zu bezahlen.

Sich passen sich an und tun viel für den Anderen, obwohl es nicht  ihren eigenen Werten entspricht. Manche lügen, stehlen oder betrügen, werden eventuell auch kriminell, nur um den Anderen zu halten und um darüber Bewunderung, Anerkennung oder sich bei einem Narzissten zu profilieren und seine Almosen weiter zu erhalten.

 

Kränkbarkeit und Beleidigt sein

Ähnlich wie Narzissten sind auch histrionische Persönlichkeiten sehr schnell gekränkt und beleidigt.

Sie inszenieren, sind gute Darsteller, aber wenn sie diese Bewunderung oder wenn sie diese Aufmerksamkeit nicht bekommen, mutieren sie zum Häufchen Elend!

Die Beziehungen mit einem Menschen der eine Histrionische Persönlichkeitsstörung hat, kann aufgrund seiner leichten Kränkbarkeit sehr schwierig sein.  Er fordert ständig Liebesbeweise und Bestätigung für sein wunderbares Aussehen.

 

Verzehrtes Bild von Freundschaften und Beziehungen

Ein anderes Anzeichen für eine Histrionische Persönlichkeitsstörung ist, dass sie Kontakte, Beziehungen oft ganz anders sehen als sie in Wirklichkeit sind.

Beispiel: Sie haben jemanden kurz kennengelernt, 2 Worte gesprochen, dann ist dieser Mensch der allerbeste, liebste Mensch und sofort der intimste, vertrauteste Freund.

Den Politiker, den sie nur einmal bei einem Vortrag gehört hat, kennt sie jetzt sehr gut und bildet sich ein, er wäre der engste Vertraute, der sie anruft, wenn ihm was auf dem Herzen liegt.

In einem Cafe hat ein bekannter Schauspieler ein nettes Wort zu ihr gesagt und sie ist jetzt der Meinung, dass es sich in sie verliebt hat und ihr zukünftiger Partner wird.

Menschen mit einer histrionischen Persönlichkeitsstörung glauben fest daran, dass Menschen ihnen viel näher stehen als es wirklich ist und sie leben in einer kompletten Scheinwelt.

 

Histrionische Persönlichkeiten haben eine ganz ähnliche Egozentrik wie Narzissten, sie sind nur auf sich selbst fixiert, sie sind der „Nabel der Welt“!

Andere werden nicht wahrgenommen und empathisch sind nur, wenn sie sich einen Nutzen davon erhoffen. 

 

Hinter der Maske Fotolia.com© Urheber: AlienCat
Ablenkung, Spaß, Aktion, Party sind lebensnotwendig

Diese Menschen brauchen Aktivitäten, Party, Spaß, Ablenkung im Außen.

Alleinsein wird schwer bis gar nicht ertragen. Ruhe und Entspannung ist unmöglich, denn dann würde diese innere Leere und Unsicherheit unerträglich schmerzhaft zu spüren sein.

Meditieren oder Achtsamkeit sind Fremdworte für histrionische Persönlichkeiten.

 

Kennt ihr Menschen, die schnell ein Kindchenschema auspacken?

Ich bin ja so lieb, ich bin ja so nett, tue mir nichts, bin ja so klein, Du musst Rücksicht auf mich nehmen.

Auch eine unbewusste Strategie wieder um erneut Aufmerksamkeit, Anerkennung, Mitgefühl oder Mitleid zu bekommen.

 

Sexy, verführerisch, lasziv gekleidet?

Es gehört auch zum histrionischen Verhalten sehr sexy und verführerisch aufzutreten.

Es geht nicht um das Ziel Sexualität zu leben, sondern um herauszufinden, kann ich beim Anderen landen, findet er mich toll, könnte ich ihn „haben“.

 

 

Wir denken vielleicht diesen Menschen geht es gut!

Sie wirken selbstbewusst und man denkt sie haben keine Probleme. Sie sind Mittelpunkt jeder Party und brillieren.  Sie scheinen beliebt zu sein und tun so, als wären sie mit allen per Du und berühmten Menschen gehen bei ihnen ein und aus !

Dieses Verhalten überspielt nur ihre innere Leere, ihre Unsicherheit und ihre seelischen Defizite. Diese Menschen können selten tief fühlen oder nachdenken, dies macht ihnen Angst.

Denn dann würde ihnen die Leere und der Schmerz bewusst werden. 

 

Video:

Du wirst wenn Du auf das Video klickst zu Youtube weitergeleitet.

Selbstregulation – der Schlüssel für ein erfülltes Leben

Selbstregulation – der Schlüssel für ein erfülltes Leben

Selbstregulation – der Schlüssel für ein erfülltes Leben

Was ist Selbstregulation?

Selbstregulation ist die Fähigkeit  seine Aufmerksamkeit, Impulse, Emotionen und Handlungen selbst zu steuern.

Es bedeutet die Fähigkeit zu besitzen sich auszubalancieren wenn positive oder negative Gefühle auftreten. Es ist wichtig die Balance zu finden zwischen Anforderungen, die von Außen kommen und den eigenen Bedürfnissen.

Wünsche, welche die Außenwelt von uns erfüllt haben will und den eigenen Wünschen in Einklang zu bringen.

Das heißt aber nicht, dass Deine eigenen Wünsche oder Bedürfnisse ignoriert werden, sondern sie werden in Balance gebraucht mit Bedürfnissen und Wünschen von Anderen.
Du sorgst für Dich aber auch für den Anderen, das führt zu einem selbstbestimmten Handeln und Frieden.

Es bedeutet aber auch, eigene Bedürfnisse sozusagen zu parken, da sie in der aktuellen Situation nicht einem höherem Ziel dienen.

Kennst Du das?

Das Bedürfnis nach Schokolade ist unendlich groß, es wäre besser es aufzuschieben oder zu lassen. Denn sofort, nach Lust und Laune eine Tafel Schokolade  zu essen,  würde dem höheren Ziel entgegenwirken, Gewicht zu verlieren oder es schadet Deiner Gesundheit, z.B. weil Du Diabetes hast.

Wie entsteht Selbstregulation?

Selbstregulation entsteht in den ersten 3 Lebensjahren. Eine Zeit, an die wir uns nicht mehr erinnern können.

Trotzdem prägt uns diese Zeit enorm, sie prägt unsere Sicht auf die Welt, sie zeigt uns wie Beziehungen funktionieren und in dieser Zeit werden auch schon wichtige Glaubenssätze in uns gebildet.

Als Baby sind in uns die Nervenbahnen und auch das Gehirn noch nicht voll ausgereift.

Wir brauchen eine Bezugsperson, die uns beruhigt. (Co-Regulation).  Aber auch motiviert, Anreize schenkt und liebevoll darauf achtet wenn wir überfordert sind und uns sofort wieder regulierend beruhigt.

Das ist eine Zeit, in der es uns nicht möglich ist uns selbst zu beruhigen bei Stress oder Angst. Als Baby bis zu ca. 3 Jahren brauchen wir diese sichere Bezugsperson (meistens Mutter), die mit uns auch spielt, lacht, tobt und uns sicher an die Welt heranführt. Wir sind komplett angewiesen auf diese Bezugspersonen.

Hier ein Link zu einem Video, in dem Du wunderbar sehen kann wie wichtig eine spiegelnde Bezugsperson ist, die auf das Kind eingeht:

Still Face Experiment

Die sichere Bindung ist das wichtigste für die Entwicklung des Babys. Der Blickkontakt und die liebevolle Zuwendung sind existentiell.

Wenn diese Bezugsperson dazu nicht fähig war, auf uns einzugehen, uns zu beruhigen oder auch mal bisschen zu aktivieren, damit die Nerven weiterwachsen und neue Verknüpfungen gebildet werden, bleibt das Nervensystem nur in einem begrenzten Rahmen (in einer kleiner Amplitude) schwingungsfähig.

Wir kommen dann sehr schnell an die Belastungsgrenzen von Anspannung (Anforderungen) oder können uns nicht gut entspannen.

Hier spricht man vom Window of Tolerance (WOT)

 

Window of Tolerance

Ein gesundes Nervensystem ist flexibel. Es kann schwingen zwischen Anspannung und Entspannung und kann sich jederzeit den Gegebenheiten anpassen.

Das autonomes Nervensystem:

Das Sympathikus ist zuständig für Freude, Neugierde, Wachheit, Aktivität, Erregung.

Der Parasympathikus dient der Regeneration, der Ruhe, Schlaf, Sicherheit, Geborgenheit, Verbundenheit und der Entspannung.

Traumatisierung und Nervensystem

Window of Tolerance - Selbstregulation

Je größer das Windows of Tolerance ist, umso mehr sind wir fähig auch bei höherer Anspannung oder Stress, in einer gesunden Reaktion zu bleiben und uns zu regulieren.

Aber auch für unser Glücksempfinden brauchen wir ein weites WOT. Wie weit hat das Kind auch gelernt den sympathische Grenze zu erweitern. Wurde ausgelassen gespielt, getobbt und gelacht?

Wir sprengen nicht den Rahmen, indem wir über die Grenzen hinausschießen. Entweder in den absoluten Sympathikusbereich:

– Übererregung und extreme Anspannung, auch im Körper und in den Muskeln

– Bluthochdruck – Asthma – verspanntes Kiefer

– Die sozialen Interaktionen werden schwierig, man kann nicht mehr wahrnehmen, was der Andere braucht.

– Schamgefühle (ich bin nicht gut genug), Schuldgefühle (bin an allem selber schuld)

oder in den Parasympatischen Bereich:

– die absolute Erstarrung, in der wir nur noch müde, ausgelaugt, erschöpf sind und im Leben keinen Sinn mehr sehen. 

– Depressionen

– Ängste

– Totstellreflex

Was passiert, wenn wir uns nicht selbst regulieren können?

Wenn wir das nicht können haben wir z.B. u.a.  große Schwierigkeiten unsere Wut zu regulieren, wir lassen uns schnell ablenken, da es schwer fällt einen Fokus zu halten, wir können uns nicht konzentrieren.

Auch Grenzen setzten können ist eine Frage der Selbstregulation, gerade hier ist es so wichtig uns zu spüren, unseren Körper zu spüren.

Eine Folge von mangelnder Selbstregulation ist auch, dass es schwer fällt Abstand zu den eigenen Gefühlen zu bekommen. Wir werden ungeheuer schnell überflutet.

Gerade traumatisierte Menschen schauen oft durch die Brille der schlimmen, erlebten Vergangenheit auf Situationen. Dann werden Erlebnisse, Begegnungen, Worte von Anderen, Taten von Anderen sofort so interpretiert, als würde sich ein Filter/eine trübe Brille auf unsere Wahrnehmung setzen. Das führt zwangsläufig zu Fehlinterpretationen, was zu Stress und Frustration auf beiden Seiten führt.

Symptome einer mangelnden Selbstregulation:

• Unterdrücken von Emotion

• Wir spüren uns nicht mehr

• Übermässiges Rauchen, Trinken, Drogen, Essen obwohl wir es besser wissen, wir kommen aber nicht dagegen an

• Wutanfälle

• Schlafstörungen

• Panikattacken

• Angststörungen

• Essstörungen

• Depressionen

Es ist in diesem Zusammenhang auch wichtig zu verstehen, das Gefühle interpretierte Körperempfindungen sind.

Zuerst reagiert der Körper auf Reize von Außen und aus unseren Erfahrungen der Vergangenheit werden sie dann benannt.

Du kennst bestimmt Situationen in denen Du Angst hattest, mit Herzrasen, Bauchgrummeln, beschleunigter Atem und zitternden Händen.

Kannst Du Dich aber auch noch an die Situation erinnern, also Du zum ersten Mal ein Date hattest mit jemanden in den Du heiß und innig verliebt warst? Ich denke die Körperempfindungen waren ganz ähnlich.

Das heißt, unsere Interpretationen erzeugen unsere Stimmung. Interpretieren wir etwas positiv hebt sich unsere Gefühlslage. Und hier liegt das Problem: Aufgrund eines äußeren Reizes reagiert unser Körper mit Empfindungen, diese werden aus der Vergangenheit interpretiert und „ver- beurteilt“. Es ist aber nicht stimmig und nicht angemessen der realen Situation.

Es ist so wichtig die eigenen Körperempfindungen wahrzunehmen, zu lernen und zu spüren, was bedeuten sie wirklich. Außerdem ist es wichtig unsere bisherigen Interpretationen zu hinterfragen.

12 Fragen um zu überprüfen, ob Du Dich selbst regulieren kannst:

1.  Wie geht es Dir wenn Dich jemand kritisiert? Fällt alles in Dir zusammen, versinkst Du in einem tiefen Loch?

2. Kannst Du ruhig und gelassen Deine Meinung sagen oder überrollt Dich die Wut?

3.Kannst Du gut einschlafen oder liegst Du lange wach, denkst und grübelst über alles mögliche, kannst nicht abschalten?

4. Kannst Du ganz selbstverständlich Grenzen setzen, wenn jemand diese übertritt?

5. Kannst Du Nein sagen?

6. Kannst Du Dich konzentrieren?

7. Kannst du den Focus auf ein Ziel halten und dieses verwirklichen?

8. Kannst Du Wünsche verschieben, weil etwas anderes wichtiger ist?

9. Kannst Du präsent zuhören, oder schweifen Deine Gedanken schnell ab?

10. Kannst Du spontane Impulse kontrollieren oder lässt Du immer Deinen Gefühlen und Bedürfnissen freien Lauf?

11. Kannst Du Dich nach Stress, Schwierigkeiten, Verlusten, Niederlagen wieder relativ schnell beruhigen und kommst wieder in Deine Mitte? 

12. Kannst Du eine Pause zwischen Reiz und Reaktion machen?

 

All diese Situationen sind verbunden mit einem höheren Energielevel in Deinem Körper. Du kommst evtl. sogar in einen Stresszustand oder eine Übererregung.

Selbstregulation ist absolut wichtig für gute Beziehungen, soziale Interaktionen und für erfolgreiches Handeln, Ziele zu verfolgen und umzusetzen.

Es ist wichtig zu lernen eine Balance zu finden um Über- und Untererregungszustände weitgehend zu vermeiden.

Übungen zur Selbstregulation:

 

Hilfreiche Übungen aus der Körperorientierten Traumatherapie sind enorm hilfreich.

Für den Sympathikus: Ressourcenarbeit, Dankbarkeitsübungen. Aktivitäten die Dir Freude bringen und Deine Kreativität fördern, Tanzen, Reiten usw.

Für den Parasympathikus: Meditationen, Spaziergänge, Achtsamkeitsübungen, Waldatmen, Yoga usw.

Z.B. Atemübungen: Einatmen- kurze Pause- Bewusstes langes Ausatmen 5-7 mal wiederholen

 

Gefühle, der Maßstabe aller Dinge, sind sie immer wahr?

Gefühle, der Maßstabe aller Dinge, sind sie immer wahr?

Sind die Gefühle der Maßstab aller Dinge?

Du musst Deine Gefühle wahrnehmen Du musst sie spüren! Gefühle sind viel wichtiger als unser Verstand. Glaubst Du das auch?

Nur wenn Du authentisch Deine Gefühle wahrnimmst, ausdrückst ohne Einschränkung bist Du wahrhaftig. Runter schlucken, unterdrücken geht nicht…?

Stimmt das?

Gefühle sind das Non plus Ultra geworden.

Steht Dir jemand gegenüber der seine Gefühle nicht zeigen kann, entsteht in dir der Wunsch, diesen Menschen muss man knacken? Den Panzer aufbrechen? 

Doch gerade das Gegenteil ist der Fall, die meisten Menschen haben ein riesengroßes Problem mit Grenzen setzen können. Es geht nicht darum, dass sie einen Panzer aufgebaut haben, sondern darum, dass sie sich in Ihren Gefühlen verloren haben, dadurch ein scheinbares Bild im Außen von sich aufbauen von Stärke und Scheinidentität.

Denn gerade das völlige überschwemmt werden von Gefühle kann zu enormen Problemen führen.

Also alles mit dem Verstand regulieren? Nein, auch das ist keine Lösung.

Was also tun?

Aber schauen wir und doch zuerst an wie Gefühle entstehen.

Gefühle folgen auf eine innere Reaktion des Körpers. Gefühle sind sozusagen interpretierte Körperempfindung,

Unsere Bewertung ist gelernt und kann deshalb verändert werden.

Dich berührt etwas in Sekundenschnelle, ob positiv oder negativ, dein Gehirn stellt Verknüpfungen her und das wie Du es empfindest, wird in Gefühlen ausgedrückt.

Also sind Gefühle Folgen von einer vorangehenden Körperwahrnehmung, einer Körperreaktion.

Schon Babys haben Körperempfindungen. Durch die Eltern lernen wir wie diese Empfindung benannt wird. Hunger, Angst, Wut, Trauer usw.

Es ist aber so, dass die Namen für diese Körperempfindungen aus zweiter Hand sind, sozusagen von einer anderen Person, der Mutter z,B, benannt wurde.

Du kennst bestimmt das Gefühl von Angst, würdest es auch so benennen, weil Du es so gelernt hast, aber vielleicht ist es eher eine Wut.

Schmetterlinge im Bauch kannst Du fühlen, wenn Du verliebt bist, aber auch wenn Du nachts durch die Straßen irrst, Dich verlaufen hast, das grummeln im Bauch ist dann eher Angst.

Wenn Eltern ein Problem mit Trauer haben, dieses Gefühl unterdrücken, werden Körperempfindungen/Reaktionen beim Kind vielleicht mit Unachtsamkeit, Angst oder Ablehnung interpretiert.

Es gibt auch hier Unterschiede im Geschlecht. Frauen dürfen weniger Wut zeigen, reagieren dann eher mit Trauer, Männer können dagegen oft keine Trauer zeigen und spüren diese nicht.

Gefühle sind selten in der Gegenwart

Da die Interpretationen sehr früh gelernt wurden und mit bestimmten Erfahrungen verknüpft sind, regieren wir in der Gegenwart mit Interpretationen der Vergangenheit. Ähnlich erlebte Situationen im Hier und jetzt lassen das Gehirn sofort Verknüpfungen erstellen zur Vergangenheit und so wird dann die Situation gefühlt.

Das kann dann natürlich sein, dass eine völlige überzogene Fehlinterpretation vorliegt, und es eventuell völlig an der aktuell erlebten Situation vorbei wahrgenommen, also völlig extreme Gefühlsausbrüche stattfinden, die in keinem Verhältnis stehen zum aktuell Erlebten.

Auch kann jeder extreme, eventuell auch positive Reiz der Umwelt zu einer Stressreaktion und negativer Fehlinterpretation führen, weil diese Reize das Gehirn überfordert und es als Gefahr interpretiert wird..

Du siehst also das mit den Gefühlen ist nicht so einfach.

Gerade traumatisierte Menschen werden von den Gefühlen völlig überfordert, es entstehen Dissoziationen. 

Was kannst Du jetzt tun?

Du kannst lernen Dich selber aus einer Beobachterposition zu betrachten. Dadurch gehst Du nicht in eine Identifikation mit dem Gefühl.

Gedenken kommen und gehen, Gefühle kommen und gehen.

Wenn Du nicht überwältigt werden möchtest, spüre immer zuerst im Körper, wo spürst Du das Gefühl, wie nimmst Du es wahr:

Heiß oder kalt, wo sitzt es im Körper,  ist es drücken, einengend, stechend, kribbelnd  usw.

Dadurch bleibst Du im Beobachter- Ich und es entsteht nicht die Gefahr, dass Du Dich völlig mit dem Gefühl identifizierst und überflutet wirst.

Hier entsteht die Pause zwischen Reiz und Reaktion!

Hier kommst Du zu meinem You-tube Kanal:
Das innere Kind braucht einen Erwachsenen der erwachsen ist!

Das innere Kind braucht einen Erwachsenen der erwachsen ist!

„Das innere Kind braucht Dich!“

Die innere Kindarbeit ist ein wichtiger Bestandteil auf Deinem Weg, die frühkindlichen Traumen zu bewältigen.

Dein erwachsenes Ich darf und soll sich dem verletzten, verstörten und einsamen Kind in Dir zuwenden, es herausholen aus der Isolation, es trösten, halten, lieben, ihm endlich die Zuwendung geben, die es immer vermisst hat.

 

Was bedeutet wirklich erwachsen sein?

Was wäre das Ziel?
Was wäre der Gewinn Deiner Bewusstwerdung?

 

• Dir ist bewusst, dass Du für Dein Glück und Deine Zufriedenheit nur selbst sorgen kannst.

• Du bist nicht mehr abhängig von der Gunst und dem Zuspruch von Anderen.

• Du kannst konstruktive Kritik annehmen und nutzt sie für Dich um Dich weiterzuentwickeln und zu wachsen.

• Deine Lebensenergie steht Dir zur Verfügung und Du kannst sie einsetzen um zu planen und Ziele zu erreichen.

• Du kennst Deine Bedürfnisse und weißt, wie Du sie Dir erfüllen kannst.

• Du kannst damit umgehen, wenn andere Deine Wünsche und Bedürfnisse nicht erfüllen.

• Du kannst akzeptieren, wenn ein Anderer eine andere Meinung hat oder andere Bedürfnisse. Du beharrst nicht auf die Durchsetzung Deiner Interessen.

• Du bist Dir bewusst über Deine Stärken und Schwächen.

• Du kannst Dich abgrenzen und Nein sagen.

• Gleichzeitig siehst Du aber auch: “ Das Du, Du siehst Dein Gegenüber!“ Du kannst Rücksicht nehmen, Toleranz walten lassen und bist Kompromissbereit ohne Dich selbst dabei aufzugeben.

• Du kannst klar auf Deine Vergangenheit blicken, hast Dich in dir ausgesöhnt, suchst keine Schuld beim Versagen der Eltern oder Anderen und hast das Bestmögliche für Dich entwickelt. 

Nein, wir müssen nicht perfekt sein, wir dürfen Fehler machen, es geht um die Blickrichtung und es geht vor allem um die Bewusstheit, dass all die schlimmen Gefühle, Ängste, Panik u.v.m einen Grund haben. Es hat einen Grund warum wir uns nicht abgrenzen können, warum wir nicht wirklich wissen wer wir sind!

Es geht um die Bewusstheit, dass Selbstwertprobleme bis zur vollständigen Selbstverachtung nicht „normal“ sind.

Und es geht um Deine Bereitschaft zu suchen, nach dem Grund, der Ursache.

Es ist wichtig zuerst den erwachsen Anteil genau zu definieren.

Was hast Du bewältigt, wer bist Du in der Welt, welche Stärken und Potentiale hast Du? Aber auch welche Schwächen, Ecken und Kanten hast Du als reine Charakterstruktur. 

Welche Ressourcen hast Du im Hier und Jetzt!

Aus dieser erwachsenen Ich- Bewusstheit kannst Du Dich auf die Suche machen nach diesem verängstigten Kind in dir und: es braucht Geduld.

Das innere Kind in Dir wird misstrauisch sein, zögernd, abwartend ob Du es jetzt wirklich beschützen kannst, nachdem Du Dich Jahre/Jahrzehnte lang nicht gekümmert hast. 

 

Du hast deine Kindheit vergessen, aus den Tiefen

deiner Seele wirbt sie um dich.

Sie wird dich so lange leiden machen, bis du sie erhörst.

Hermann Hesse

Aber genau hier beginnt die Schwierigkeit, denn viele Menschen sind unbewusst im erwachsenen Alter noch identifiziert mit dem inneren Kind. Sie können nicht unterscheiden, was ist das erwachsene Ich und wie zeigt sich das innere Kind. 

Es äußert sich zwar durch Krankheiten seelische und körperlicher Art, durch Ängste, Depressionen, Zwänge und vielen anderen Symptomen, aber der Mensch sucht lieber im Außen nach der Lösung, bekämpft die Symptome, anstatt sich der wahren Ursache und dem kleinen, ängstlichen Kind zuzuwenden.

Sie können das innere Kind nicht wahrnehmen, es nicht als verletzten, kindlichen Anteil in sich erkennen, der Aufmerksamkeit und Zuwendung so dringend braucht.

Es ist schwer vorstellbar, und ja es ist manchmal auch gar nicht so leicht. Denn Neues macht Angst. Das Eintauchen in die unbewussten, tiefen unterbewussten Ebenen in uns…, was könnte uns dann alles überfluten? 

Aber vor dem Du Angst hast, dass ist immer schon da, nur tief verborgen, verdrängt und vergraben. Es kostet viel mehr Kraft, das ein Leben lang zu unterdrücken, als kurz nochmal den Schmerz zu spüren.

Oft weiß man auch nicht wie es wirklich geht dieses „Erwachsen“ werden.

 

Wie stärkt man das erwachsene Ich?

Wie kann man lernen zu differenzieren, wer spricht jetzt da in mir, wer fühlt?

„Sind es wirklich die Muster aus der Vergangenheit, so wie ich reagiere? In Partnerschaften in der Partnerwahl, in beruflichen oder alltäglichen Situationen, in denen ich wie ferngesteuert bin? „

Als traumatisierter Mensch hat man vieles versucht, alle möglichen Strategien hast Du gewählt, von Verdrängung, Ignoranz, Abwertung, Verleugnung einerseits, aber auch positives Denken, rein geistige Erklärungsversuche u.v.a. , alles hat nicht in der Tiefe positive, dauerhafte Wandlung gebracht. 

Vielleicht gibt es Momente, da wirst Du extrem wütend, tobbst, schreist, zertrümmerst Gegenstände, doch alles nutzt nichts.

Du funktionierst im Außen, wie Du in der Kindheit funktioniert hast, aber führst Du ein erfülltes, glückliches Leben?

Du passt Dich an, achtest zu wenig auf Dich und tief in Dich hinein zu spüren, unterlässt Du lieber, es könnte weh tun.

Aber: auch wenn Du nicht hin spüren willst, das inneres Kind macht sich bemerkbar.

Es ist immer da, aber da Du es nicht klar führen kannst, entwickelt es eine eigene Dynamik. Es möchte wie ein Kind im Außen geführt und reguliert werden, Sicherheit und Halt durch Dich bekommen.

Wenn es so ist, dass dieser Anteil mit dir so verwickelt ist, so viel Raum einnimmt, dass ihr so miteinander verschmolzen seid, dann kann auch der erwachsene Anteil nie wirklich erwachsen geworden sein.

Zu stark ist noch die Bedürftigkeit des Kindes nach Liebe. Es wird im Außen gesucht, irgendwo muss doch die Mama oder der Papa sein, der es bedingungslos liebt.  Immer noch wird ein/eine Schuldiger/Schuldige gesucht. der für das unglückliche Leben verantwortlich ist.

Solange, bis der Mensch wirklich erwachsen handelt und die Verantwortung für sich und die Fürsorge für sein, das innere Kind selbst übernimmt! 

Anzeichen dafür, dass Du noch nicht wirklich Dein erwachsenes Ich leben kannst:

• Dir fällt es immer noch schwer Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen?

• Du fühlst Dich zu schwach und klein um Dein Leben selbst meistern zu können?

• Du hast noch immer keinen Kontakt zu Deinen Bedürfnissen?

• Du weißt nicht, was Deine wirklich Wünsche und Träume sind?

• Du bist mehr bei den Wünschen und Erwartungen der Anderen und versuchst sie zu erfüllen?

• Du hast eine große Angst Fehler zu machen?

• Du hast Angst vor Kritik und Zurückweisung?

• Du hast Angst falsche Entscheidungen zu treffen, lieber machst Du wie gewohnt weiter?

• Du bist Dir gar nicht bewusst, welche Kraft und Entscheidungsfreiheit Du hast, welche Möglichkeiten Dein Leben selbst zu gestalten, weil die Glaubensätze der Eltern immer noch Prioriät haben?

•Du bist davon überzeugt, dass Du nicht liebenswert bist und tust alles Mögliche um Liebe zu verdienen

Was kannst Du tun? Spricht das innere Kind?

• Lerne Dich zu beobachten, lerne zu differenzieren, hinterfrage Deinen Reaktionen in kleinen alltäglichen Situation, wer reagiert jetzt in Dir.

• Spüre in Dich hinein, woher kennst Du diese Verletzungen. Wenn Dich jemand kränkt, hat das Ausmaß Deiner emotionalen Reaktion wirklich mit dem Anderen zu tun. Oder reagierst Du zu stark.

• Kommen Bilder hoch, wenn Du hinterfragst?

• Ist es ein Glaubenssatz, den Du von Deinen Eltern übernommen hat, der immer wieder an Deinem Selbstwert nagt.

• Ist es die altbekannte Angst vor Ablehnung, mangelnde Wertschätzung, Abwertung, die Du schon von klein auf kennst.

• Woher kommt diese Angst, wenn Du Nein sagen möchtest. Wie war die Reaktion Deiner Bezugspersonen auf ein Nein von Dir?

• Wurde Dir angedroht aus der Familie ausgeschlossen zu sein emotional durch ignorieren und schweigen oder Du die Androhung Du kommst in ein Heim, wenn Du Dich nicht fügst.

• Wenn Dich jemand verletzt, mache eine Pause, gehe aus dem Zimmer und spüre, woher kennst Du diese Gefühle. 

 

Hole Dir Hilfe, wenn Du alleine nicht zurecht kommst!  Ein erfahrener Berater kann Dich leiten und führen, Dich motivieren und Dir die Hand reichen, damit Du endlich ein erfülltes, lebendiges und leichteres Leben führen kannst. Du bekommst kompetente Hilfestellung wie Du das innere Kind am besten erreichen und schützen kannst.

Du lernst, auf einer tiefen seelischen Ebene, wie Du als wirklich Erwachsener, es liebevoll in den Arm nimmt, es beschützt und begleitet, tröstet und die Sicherheit schenkt, die es so dringend braucht.

Damit der Schmerz Deine Kinderseele heilen kann!

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