Was bedeutet der Begriff Narzissmus und woher stammt er?

Der Begriff Narzissmus hat eine lange und komplexe Entwicklungsgeschichte in den Bereichen Psychologie, Psychiatrie und Sozialwissenschaften.

Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Etappen in der Entwicklung dieses Begriffs:

Antike Mythologie:

Der Begriff „Narzissmus“ leitet sich von der griechischen Mythologie ab, genauer gesagt von der Geschichte von Narziss, einem jungen Mann, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte und schließlich in einem See ertrank, während er versuchte, dieses Spiegelbild zu erreichen . In der Mythologie steht Narzissmus für Selbstverliebtheit und Selbstbesessenheit.

Frühe psychologische Verwendung:

Der Begriff „Narzissmus“ wurde erstmals von dem deutschen Psychiater und Neurologen Paul Näcke im späten 19. Jahrhundert in der psychologischen Literatur verwendet, um auf Selbstliebe und Selbstbewunderung hinzuweisen.

Sigmund Freud und die psychoanalytische Theorie:

Der österreichische Psychiater Sigmund Freud prägte den Begriff „Narzissmus“ in den frühen Jahren der psychoanalytischen Theorie. Er unterschied zwischen primärem Narzissmus, der die Liebe zu sich selbst als natürlichen Zustand des Säuglings beschreibt, und sekundärem Narzissmus, der die spätere Entwicklung von Selbstliebe und Selbstwertgefühl umfasst. Freud betrachtete den Narzissmus als wichtigen Bestandteil der menschlichen Persönlichkeitsentwicklung.

Entwicklungen in der Psychoanalyse:

Nach Freud entwickelten andere Psychoanalytiker wie Heinz Kohut und Otto Kernberg die Theorie des Narzissmus weiter. Heinz Kohut betonte die Rolle des Narzissmus in der Entwicklung des Selbstwertgefühls und argumentierte, dass gesunder Narzissmus wichtig für die psychische Gesundheit sei. Er führte den Begriff des „gesunden Narzissmus“ ein, der die Fähigkeit zur Selbstliebe und Selbstachtung beinhaltet.

Sozialpsychologie und Sozialwissenschaften:

In den Sozialwissenschaften, insbesondere in der Sozialpsychologie, wird der Begriff „Narzissmus“ verwendet, um Persönlichkeitsmerkmale zu beschreiben, die mit übermäßiger Selbstliebe, Egozentrik und einem starken Bedürfnis nach Bewunderung und Anerkennung verbunden sind. Dieser sozialpsychologische Ansatz untersucht, wie Narzissmus das Verhalten und die Beziehungen von Menschen in sozialen Kontexten beeinflusst.

Klinische Anwendungen:

In der klinischen Psychologie und Psychiatrie wird der Begriff „Narzissmus“ verwendet, um Persönlichkeitsstörungen wie die narzisstische Persönlichkeitsstörung zu beschreiben. Diese Störung zeichnet sich durch ein übermäßiges Bedürfnis nach Bewunderung, geringe Empathie für andere und ein aufgeblähtes Selbstbild aus.

Populärkultur und Gesellschaft:

In der heutigen Gesellschaft wird der Begriff „Narzissmus“ oft in einem breiten Sinne verwendet, um Menschen zu beschreiben, die stark auf sich selbst konzentriert sind, soziale Medien zur Selbstdarstellung nutzen und ein hohes Maß an Selbstliebe und Selbstbewusstsein zeigen.

Die Entwicklung des Begriffs „Narzissmus“ spiegelt die verschiedenen Perspektiven und Anwendungen in der Psychologie und den Sozialwissenschaften wider, von der psychoanalytischen Theorie bis hin zur sozialpsychologischen Untersuchung von Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltensweisen in der heutigen Gesellschaft. Es ist wichtig zu beachten, dass der Begriff in verschiedenen Kontexten unterschiedlich verstanden und verwendet werden kann.

 

Was bedeutet der Begriff Narzissmus und woher stammt er?

Der Begriff Narzissmus hat eine lange und komplexe Entwicklungsgeschichte in den Bereichen Psychologie, Psychiatrie und Sozialwissenschaften.

Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Etappen in der Entwicklung dieses Begriffs:
Antike Mythologie:

Der Begriff „Narzissmus“ leitet sich von der griechischen Mythologie ab, genauer gesagt von der Geschichte von Narziss, einem jungen Mann, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte und schließlich in einem See ertrank, während er versuchte, dieses Spiegelbild zu erreichen . In der Mythologie steht Narzissmus für Selbstverliebtheit und Selbstbesessenheit.

Frühe psychologische Verwendung:

Der Begriff „Narzissmus“ wurde erstmals von dem deutschen Psychiater und Neurologen Paul Näcke im späten 19. Jahrhundert in der psychologischen Literatur verwendet, um auf Selbstliebe und Selbstbewunderung hinzuweisen.

Sigmund Freud und die psychoanalytische Theorie:

Der österreichische Psychiater Sigmund Freud prägte den Begriff „Narzissmus“ in den frühen Jahren der psychoanalytischen Theorie. Er unterschied zwischen primärem Narzissmus, der die Liebe zu sich selbst als natürlichen Zustand des Säuglings beschreibt, und sekundärem Narzissmus, der die spätere Entwicklung von Selbstliebe und Selbstwertgefühl umfasst. Freud betrachtete den Narzissmus als wichtigen Bestandteil der menschlichen Persönlichkeitsentwicklung.

Entwicklungen in der Psychoanalyse:

Nach Freud entwickelten andere Psychoanalytiker wie Heinz Kohut und Otto Kernberg die Theorie des Narzissmus weiter. Heinz Kohut betonte die Rolle des Narzissmus in der Entwicklung des Selbstwertgefühls und argumentierte, dass gesunder Narzissmus wichtig für die psychische Gesundheit sei. Er führte den Begriff des „gesunden Narzissmus“ ein, der die Fähigkeit zur Selbstliebe und Selbstachtung beinhaltet.

Sozialpsychologie und Sozialwissenschaften:

In den Sozialwissenschaften, insbesondere in der Sozialpsychologie, wird der Begriff „Narzissmus“ verwendet, um Persönlichkeitsmerkmale zu beschreiben, die mit übermäßiger Selbstliebe, Egozentrik und einem starken Bedürfnis nach Bewunderung und Anerkennung verbunden sind. Dieser sozialpsychologische Ansatz untersucht, wie Narzissmus das Verhalten und die Beziehungen von Menschen in sozialen Kontexten beeinflusst.

Klinische Anwendungen:

In der klinischen Psychologie und Psychiatrie wird der Begriff „Narzissmus“ verwendet, um Persönlichkeitsstörungen wie die narzisstische Persönlichkeitsstörung zu beschreiben. Diese Störung zeichnet sich durch ein übermäßiges Bedürfnis nach Bewunderung, geringe Empathie für andere und ein aufgeblähtes Selbstbild aus.

Populärkultur und Gesellschaft:

In der heutigen Gesellschaft wird der Begriff „Narzissmus“ oft in einem breiten Sinne verwendet, um Menschen zu beschreiben, die stark auf sich selbst konzentriert sind, soziale Medien zur Selbstdarstellung nutzen und ein hohes Maß an Selbstliebe und Selbstbewusstsein zeigen.

Die Entwicklung des Begriffs „Narzissmus“ spiegelt die verschiedenen Perspektiven und Anwendungen in der Psychologie und den Sozialwissenschaften wider, von der psychoanalytischen Theorie bis hin zur sozialpsychologischen Untersuchung von Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltensweisen in der heutigen Gesellschaft. Es ist wichtig zu beachten, dass der Begriff in verschiedenen Kontexten unterschiedlich verstanden und verwendet werden kann.

 

Die verschiedenen Sichtweisen von einzelnen Psychiatern und Psychologen über die Definiton von Narzissmus:

 

  1. Sigmund Freud:
    • Freud unterschied zwischen primärem und sekundärem Narzissmus. Der primäre Narzissmus beschreibt die ursprüngliche Liebe des Säuglings zu sich selbst, bevor er Objektbeziehungen entwickelt. Dieser Zustand ist natürlich und notwendig für die psychische Entwicklung.
    • Der sekundäre Narzissmus bezieht sich auf die spätere Entwicklung des Selbstwertgefühls und der Selbstliebe im Laufe des Lebens. Freud argumentierte, dass die narzisstische Phase in der Kindheit eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Selbst spielt.
  2. Heinz Kohut:
    • Heinz Kohut erweiterte die psychoanalytische Theorie des Narzissmus, indem er den Begriff des „gesunden Narzissmus“ einführte. Er betont, dass ein angemessener Narzissmus für die psychische Gesundheit von entscheidender Bedeutung ist und ein gesundes Selbstwertgefühl fördert.
    • Kohut entwickelte auch die Idee des „Spiegelns“ und des „Idealisierens“ als wichtige Prozesse in der kindlichen Entwicklung. Das Spiegeln bezieht sich auf die Fähigkeit der Eltern, das Kind in seiner Einzigartigkeit und seinem Selbstwertgefühl zu bestätigen, während das Idealisieren die Identifikation des Kindes mit bewundernswerten und idealisierten Figuren beschreibt.
  3. Otto Kernberg:
    • Otto Kernberg konzentrierte sich auf die narzisstische Persönlichkeitsstörung und argumentierte, dass Menschen mit dieser Störung ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung und Anerkennung haben, aber auch unter Empathiemangel und geringer Fähigkeit zur Selbstreflexion leiden.
    • Kernberg unterschied zwischen gesundem Narzissmus und pathologischem Narzissmus und betonte die Bedeutung der psychotherapeutischen Arbeit bei der Behandlung von narzisstischen Störungen.
  4. Sozialpsychologie:
    • In der Sozialpsychologie wird der Begriff „Narzissmus“ oft verwendet, um Persönlichkeitsmerkmale zu beschreiben, die mit egozentrischem Verhalten, übermäßiger Selbstliebe und dem Bedürfnis nach Bewunderung in sozialen Kontexten verbunden sind.
    • Forscher in diesem Bereich untersuchen, wie Narzissmus das Verhalten von Menschen in sozialen Interaktionen, insbesondere in Zeiten sozialer Medien, beeinflusst. Sie haben verschiedene Dimensionen des Narzissmus identifiziert, darunter den Exhibitionismus und das Verlangen nach Aufmerksamkeit.

Diese Autoren und Perspektiven haben dazu beigetragen, den Begriff „Narzissmus“ in verschiedenen Kontexten und aus verschiedenen Blickwinkeln zu definieren und zu verstehen, von der psychoanalytischen Theorie bis zur sozialpsychologischen Forschung und der klinischen Praxis. Je nach Kontext kann der Begriff unterschiedliche Bedeutungen haben.

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