Was sind Trigger?

Was sind Trigger?

Was sind Trigger?

– wie werden wir getriggert und welche Symptome zeigen sich

Ein Trigger ist ein Reiz, der unbewusst gespeicherte, oft schmerzhafte oder traumatische Erinnerungen in Dir aktiviert und eine intensive emotionale Reaktion hervorruft. Wenn Du Bindungs- oder Entwicklungstraumata erlebt hast, kann ein Trigger Dich durch einen scheinbar harmlosen Auslöser plötzlich in einen Zustand versetzen, der Dich an die damalige traumatische Situation erinnert – emotional, körperlich und oft auch gedanklich.

Was ist ein Trigger genau?

Ein Trigger kann jede Form von Sinnesreiz sein: ein bestimmter Geruch, ein Geräusch, eine bestimmte Wortwahl, ein Tonfall oder sogar ein Blick. Auch visuelle Reize, wie eine bestimmte Farbe, ein Muster, eine Körperhaltung oder ein Umfeld, können bei Dir Trigger auslösen. Dabei geht es nicht um den Reiz an sich, sondern um die Bedeutung, die Dein Gehirn unbewusst damit verknüpft hat. Ein Beispiel: Wenn Du als Kind in einer Umgebung aufgewachsen bist, in der ein bestimmter Tonfall oder laute Stimmen regelmäßig mit Streit oder Abwertung einhergingen, kann dieser Reiz Dich auch Jahre später emotional an diese Situation erinnern – selbst wenn Du rational weißt, dass keine Gefahr besteht.

Der Unterschied zwischen normalem Stress und einem Trigger

Während Stress eine natürliche Reaktion auf gegenwärtige Herausforderungen oder Bedrohungen ist, aktivieren Trigger alte, unaufgearbeitete Traumata. Stress entsteht in der Regel durch aktuelle Belastungen, wie eine schwierige Situation im Job oder eine Konfliktsituation im Hier und Jetzt. Ein Trigger hingegen ruft Erinnerungen und Gefühle aus Deiner Vergangenheit hervor. Diese können so intensiv sein, dass Du Dich emotional in die damalige Situation zurückversetzt fühlst, was oft mit einem Gefühl der Hilflosigkeit und Kontrolllosigkeit einhergeht.

Gerade wenn Du Bindungs- oder Entwicklungstraumata erlebt hast, können Trigger besonders stark wirken. Diese Traumata entstehen oft durch langanhaltende, wiederholte negative Erfahrungen mit nahestehenden Personen – in den meisten Fällen Deinen Eltern. Über Jahre hinweg hast Du vielleicht gelernt, dass bestimmte Verhaltensweisen oder Situationen mit Schmerz, Unsicherheit oder Ablehnung verbunden sind.

Warum Trigger bei Bindungs- und Entwicklungstraumata so intensiv sind

Wenn Du ein Bindungstrauma erlebt hast, stammt dies meist aus Beziehungen, in denen Du als Kind eigentlich Schutz, Sicherheit und emotionale Unterstützung erwartet hast. Stattdessen hast Du Zurückweisung, emotionale Vernachlässigung oder sogar Gewalt erfahren. Besonders verletzend sind wiederkehrende Erfahrungen, bei denen Deine Bedürfnisse ignoriert oder abgewertet wurden. Sätze wie „Sei doch nicht so empfindlich“, „Du bist zu kompliziert“ oder „Reiß Dich mal zusammen“ können in Dir die Botschaft verankert haben, dass Deine Gefühle und Bedürfnisse falsch oder unerwünscht sind.

Dein Nervensystem war in der Kindheit vollständig auf Deine Eltern angewiesen, um Emotionen zu regulieren. Wenn Deine Eltern jedoch unberechenbar, abweisend oder bedrohlich waren, konntest Du keine sichere Bindung aufbauen. Möglicherweise bist Du dadurch in einem Zustand der Übererregung (Hyperarousal) oder Erstarrung (Hypoarousal) stecken geblieben. Diese unregulierten Zustände wurden in Deinem Körper und Gehirn gespeichert und können durch Trigger immer wieder reaktiviert werden, selbst Jahrzehnte später.

Wie Trigger sich bei Dir äußern können

Die Reaktionen auf Trigger können von Person zu Person unterschiedlich sein, doch es gibt typische Muster:

  • Emotionale Reaktionen: Du fühlst plötzlich Wut, Angst, Traurigkeit oder Panik, die Dir selbst oft unverhältnismäßig erscheint.
  • Körperliche Symptome: Du kannst Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern, Engegefühl in der Brust, Schwindel oder Übelkeit wahrnehmen.
  • Gedankliche Muster: Du denkst vielleicht „Ich bin nicht genug“, „Ich werde immer abgelehnt“ oder „Ich bin in Gefahr“.
  • Verhaltensweisen: Du ziehst Dich zurück, reagierst über, wirst aggressiv oder fühlst das dringende Bedürfnis, die Kontrolle über die Situation zu übernehmen.

Diese Reaktionen sind keine bewusste Entscheidung, sondern Ausdruck Deines Nervensystems, das in Alarmbereitschaft versetzt wird. Dein Gehirn unterscheidet in diesen Momenten nicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart – es interpretiert den aktuellen Trigger als Bedrohung, die sofortige Schutzmaßnahmen erfordert.

Wie Du Deine Trigger erkennen und regulieren kannst

Der Umgang mit Triggern erfordert Geduld und Bewusstheit. Es geht darum, sie zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um Dich zu stabilisieren, wenn sie auftreten. Hier einige Ansätze, die Dir helfen können:

  1. Bewusstheit schaffen: Der erste Schritt ist, Deine Trigger zu erkennen. Versuche, Situationen oder Momente aufzuschreiben, in denen Du eine intensive emotionale Reaktion hattest, und überlege, was der Auslöser gewesen sein könnte.
  2. Verbindung zum Ursprung herstellen: Überlege, welche ursprüngliche Erfahrung hinter Deiner Reaktion stecken könnte. Dieses Verständnis kann Dir helfen, die emotionale Ladung des Triggers zu verringern.
  3. Selbstregulation üben: Nutze Techniken wie Atemübungen, Achtsamkeit oder körperorientierte Methoden (wie sie in der Polyvagal-Theorie beschrieben werden), um Dein Nervensystem zu beruhigen. Übungen, die Dich ins Hier und Jetzt bringen, wie z. B. das Benennen von fünf Dingen, die Du siehst, können helfen, Dich aus dem Zustand der Übererregung herauszuholen.
  4. Sichere Beziehungen aufbauen: Verbringe Zeit mit Menschen, die Dir Geborgenheit, Verständnis und Unterstützung bieten. Diese sicheren Beziehungen können Dir helfen, alte Wunden zu heilen und Vertrauen aufzubauen.
  5. Mitgefühl mit Dir selbst entwickeln: Es ist wichtig, Dir bewusst zu machen, dass Deine Trigger keine Schwäche darstellen, sondern ein Zeichen dafür sind, dass alte Wunden noch Heilung benötigen. Begegne Dir selbst mit Geduld und Verständnis.

Trigger sind keine Zeichen von Schwäche oder Überempfindlichkeit. Sie sind die Art und Weise, wie Dein Nervensystem auf alte, nicht verarbeitete Erfahrungen reagiert. Indem Du Deine Trigger erkennst, verstehst und lernst, mit ihnen umzugehen, schaffst Du Dir die Möglichkeit, alte Wunden zu heilen und mehr Freiheit in Deinem Leben zu finden. Dieser Weg kann herausfordernd sein, aber mit Bewusstheit, Mitgefühl und unterstützenden Beziehungen kannst Du Schritt für Schritt Heilung und innere Stabilität erreichen.

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Retraumatisierung –  Symptome – wie kannst Du Dich wieder regulieren?

Retraumatisierung – Symptome – wie kannst Du Dich wieder regulieren?

Retraumatisierung –

Körperliche und psychische Symptome erkennen

Retraumatisierung ist ein Zustand, der entsteht, wenn Dein Körper, Deine Psyche oder Nervensystem durch einen bestimmten Auslöser (Trigger) wieder in den Zustand eines früheren Traumas zurückversetzt wird. Es fühlt sich an, als würdest Du das traumatische Erlebnis erneut durchleben – emotional, psychisch und körperlich. Diese Erfahrung kann sehr belastend sein, und viele Menschen fragen mich, an welchen psychischen und körperlichen Symptomen sie erkennen können, ob sie eine Retraumatisierung erleben oder erlebt haben.

In diesem Artikel erfährst Du, welche seelischen und körperlichen Symptome typisch sind für eine Retraumatisierung, wie Dein Nervensystem dabei reagiert und wie Du achtsam mit Dir selbst oder anderen umgehen kannst.

 

Was passiert im Nervensystem bei einer Retraumatisierung?

Um zu verstehen, was bei einer Retraumatisierung geschieht, ist ein Blick auf die Polyvagal-Theorie hilfreich. Dein Nervensystem, genauer gesagt der Vagusnerv, spielt eine zentrale Rolle in der Verarbeitung von Stress und Gefahren:

  1. Sicherheitsmodus (ventraler Vagus)
    Wenn Du Dich sicher fühlst, bist Du im ventralen Vagus-Modus. Dein Körper und Deine Psyche sind entspannt, und Du kannst klar denken, kommunizieren und positive soziale Verbindungen genießen.
  2. Kampf- oder Fluchtmodus (Sympathikus)
    Bei wahrgenommener Gefahr aktiviert Dein Körper den Sympathikus. Das Herz schlägt schneller, die Atmung wird flacher, und Dein Körper bereitet sich darauf vor, zu kämpfen oder zu fliehen.
  3. Erstarrungsmodus (dorsaler Vagus)
    Wenn die Gefahr überwältigend erscheint, schaltet Dein Nervensystem in den dorsalen Vagus-Modus. Du fühlst Dich gelähmt, distanziert oder wie „abgeschaltet“. Dieser Zustand ist typisch bei Dissoziation und Retraumatisierung.

Bei einer Retraumatisierung wird Dein Nervensystem plötzlich in den Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsmodus versetzt – oft ausgelöst durch scheinbar harmlose Trigger wie Geräusche, Gerüche oder Situationen. Dein Körper glaubt, dass die ursprüngliche Gefahr wieder da ist, auch wenn sie in der Realität nicht existiert.

Wenn Du ausführlicher über die Polyvagal-Theorie und ihre Bedeutung bei Retraumatisierung erfahren möchtest, findest Du hier weitere Informationen ⇒ Polyvagal-Theorie

 

Psychische Anzeichen einer Retraumatisierung

Menschen, die eine Retraumatisierung erleben, zeigen oft deutliche psychische Reaktionen. Hier einige typische Symptome – ergänzt durch Beispiele aus dem Alltag:

  1. Flashbacks
    Du erlebst das Trauma in Gedanken, Bildern oder Gefühlen erneut.
    Beispiel: Der Geruch von Alkohol erinnert Dich an eine frühere, belastende Situation, und Du fühlst Dich plötzlich wieder hilflos wie damals.
  2. Emotionale Überwältigung
    Gefühle wie Angst, Wut, Scham oder Trauer treten plötzlich und intensiv auf, ohne dass Du sie einordnen kannst.
    Beispiel: Jemand kritisiert Dich, und anstatt sachlich zu reagieren, fühlst Du eine tiefe Scham, als würdest Du wieder abgewertet wie in Deiner Kindheit.
  3. Dissoziation
    Du fühlst Dich abgetrennt von Dir selbst, Deinen Gefühlen oder Deiner Umgebung. Es kann sich anfühlen, als würdest Du „neben Dir stehen“.
    Beispiel: Während einer Dissoziation merkst Du plötzlich, dass Du nichts mehr wahrnimmst und wie erstarrt bist.
  4. Hypervigilanz
    Dein Nervensystem ist in ständiger Alarmbereitschaft, selbst in eigentlich sicheren Situationen.
    Beispiel: In einer Gruppe achtest Du permanent auf die Worte, die Mimik und Körpersprache anderer, um Konflikte zu vermeiden.
  5. Intrusive Gedanken
    Belastende Gedanken oder Erinnerungen an das Trauma kehren immer wieder zurück, oft in Form von Sorgen oder Grübeleien.

 

Körperliche Anzeichen einer Retraumatisierung

Retraumatisierung zeigt sich nicht nur psychisch, sondern oft auch körperlich, da Dein Nervensystem direkt auf den wahrgenommenen Trigger reagiert. Häufige Symptome sind:

  1. Herzrasen und Atemnot
    Dein Herz schlägt schneller, und Du hast das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen.
    Beispiel: Ein lauter Knall löst in Deinem Körper dieselbe Reaktion aus, die Du während eines traumatischen Ereignisses hattest.
  2. Muskelverspannungen und Schmerzen
    Dein Körper ist in ständiger Anspannung, besonders im Nacken, in den Schultern oder im Rücken.
    Beispiel: Ein vertrauter, aber unangenehmer Tonfall einer Person kann dazu führen, dass sich Dein gesamter Körper versteift.
  3. Magen-Darm-Beschwerden
    Stress wirkt sich stark auf Deinen Verdauungstrakt aus. Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall sind häufige Reaktionen.
  4. Schweißausbrüche oder Kälteschauer
    Dein Körper reagiert auf die empfundene Gefahr mit plötzlichem Schwitzen oder einem Frösteln.
  5. Erschöpfung und Schlafstörungen
    Nach einer Retraumatisierung kannst Du Dich unglaublich erschöpft fühlen, weil Dein Nervensystem auf Hochtouren gearbeitet hat.

 

Achtsamkeit im Umgang mit Retraumatisierung

Wenn Du mit Retraumatisierung zu tun hast, ist es wichtig, achtsam mit Deinem Körper, Deiner Psyche und Deinem Nervensystem umzugehen. Hier sind einige Ansätze, die Dir helfen können:

 

  1. Ein sicheres Umfeld schaffen
    Sorge dafür, dass Du Dich in einer Umgebung befindest, in der Du Dich geschützt und verstanden fühlst. Das kann bedeuten, dass Du Grenzen setzt oder Dich von bestimmten Situationen distanzierst.
  2. Trigger erkennen und verstehen
    Versuche, die Auslöser Deiner Retraumatisierung zu identifizieren. Schreibe auf, wann die Symptome auftreten, und überlege, welche Situationen, Geräusche oder Worte sie ausgelöst haben könnten.
  3. Den Körper beruhigen
    Da Dein Nervensystem direkt beteiligt ist, helfen Körperübungen, um wieder in den ventralen Vagus-Modus zurückzukehren.
    • Atemübung: Atme tief ein und langsam aus, während Du Deine Füße fest auf dem Boden spürst.
    • Bewegung: Sanfte Bewegung, wie ein Spaziergang oder leichtes Dehnen, hilft, Spannungen abzubauen.
  4. Psychoedukation
    Verstehe, dass Retraumatisierung keine „Schwäche“ ist, sondern eine normale Reaktion Deines Nervensystems. Dieses Wissen kann Dir helfen, die Symptome besser einzuordnen und Dich weniger machtlos zu fühlen.
  5. Professionelle Unterstützung suchen
    Wenn die Symptome zu belastend sind, wende Dich an einen Trauma-Therapeutin oder eine Fachperson, die Dich durch diesen Prozess begleitet.

Retraumatisierung ist eine starke und belastende Reaktion, bei der Dein Körper und Deine Psyche durch alte Erinnerungen in den Alarmzustand versetzt werden. Die körperlichen und psychischen Anzeichen sind vielfältig, aber sie lassen sich erkennen, wenn Du achtsam auf Dich hörst.

Heilung ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und Mitgefühl mit Dir selbst erfordert. Indem Du die Signale Deines Körpers verstehst und auf Dein Nervensystem achtest, kannst Du lernen, Dich Schritt für Schritt sicherer und stabiler zu fühlen. Du bist nicht allein auf diesem Weg, und es gibt Unterstützung, die Dich dabei begleiten kann.

 

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In einem 20-minütigen Orientierungsgespräch kannst Du herausfinden,

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Hypnosystemische Therapie

Hypnosystemische Therapie

Die hypnosystemische Therapie wurde von Dr. med. Gunther Schmidt entwickelt und kombiniert Elemente der Hypnotherapie mit systemischen Ansätzen, um Lösungen für psychische und zwischenmenschliche Herausforderungen zu finden.

Bei Traumata, narzisstischen Missbrauch und dessen Folgen, Angststörungen, Depressionen oder Beziehungsproblemen ist die hypnosystemische Therapie ein sehr wertvolle Methode. 

Das Zusammenspiel zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten wird als Schlüssel zur Veränderung betrachtet. Hier sind einige zentrale Ansätze, die in der Arbeit mit Bindungstrauma und den Auswirkungen narzisstischer Eltern von Bedeutung sind:

1. Unbewusstes und Bewusstes verbinden

Die hypnosystemische Therapie betrachtet das Unbewusste als eine wertvolle Ressource, die kreative Lösungen, tiefere Einsichten und hilfreiche Strategien bereithält. Sie ermöglicht den Zugang zu Erinnerungen und Erfahrungen, die Dir dabei helfen können, Blockaden zu lösen und Veränderung nachhaltig zu fördern.

Durch den Einsatz von leichten Trancezuständen, die durch gezielte Aufmerksamkeit und Entspannung gekennzeichnet sind, kannst Du als Klient Zugang zu diesen unbewussten Ressourcen erhalten. In diesen Zuständen bist Du empfänglicher für neue Perspektiven und Lösungsansätze, die aus Deiner eigenen inneren Weisheit kommen. Das Bewusstsein wird dabei mit dem Unbewussten integriert, sodass beide Ebenen harmonisch zusammenarbeiten und Veränderungen nachhaltig geschehen können.

Ein Beispiel: Wenn Du eine tiefe emotionale Wunde aus der Kindheit hast, die Du nicht direkt ansprechen kannst, kann die Hypnose Dir helfen, die zugrunde liegenden unbewussten Muster zu erkennen und neue, heilende Perspektiven zu entwickeln. Dein Unbewusstes kann Dir dabei neue Wege aufzeigen, wie Du mit diesen Gefühlen umgehen kannst, ohne in alte, schmerzhafte Muster zurückzufallen.

2. Integration von Körper und Emotionen

Ein weiterer wichtiger Aspekt der hypnosystemischen Therapie ist die Integration von Körper und Emotionen in den Veränderungsprozess. Die hypnosystemische Therapie versteht Hypnose nicht nur als einen geistigen, sondern auch als einen körperlichen Prozess. Emotionen und Blockaden äußern sich häufig in körperlichen Empfindungen – beispielsweise durch Anspannung, Schmerzen oder spezifische Körperhaltungen – und können durch die hypnosystemische Therapie bewusst gemacht und gezielt verändert werden.

Im hypnosystemischen Prozess wird der Körper aktiv beteiligt. Du lernst, die Signale Deines Körpers wahrzunehmen und zu interpretieren. Körperliche Empfindungen, die Du vielleicht bisher ignoriert hast, werden als wertvolle Hinweise verstanden, die Dir helfen können, Deine inneren Dynamiken zu verstehen. Indem Du diese Empfindungen in der Hypnose ansteuerst, kannst Du eine tiefere Verbindung zu Deinem Körper und Deinen Emotionen aufbauen und so Veränderung fördern.

Beispiel: Wenn Du in stressigen Situationen oft ein Engegefühl in der Brust spürst, könnte dieses Gefühl ein Hinweis auf ein tiefer liegendes emotionales Problem sein. Zum Beispiel das Gefühl der Gefährdung, Manipulation oder Ablehnung durch eine narzisstische Mutter. In Hypnose könntest Du lernen, dieses Gefühl zu transformieren, es mit positiven, stärkenden Ressourcen zu verbinden und eine neue körperliche Reaktion zu entwickeln.

3. Reframing und neue Bedeutung

Ein weiteres Konzept der hypnosystemischen Therapie ist das Reframing – das Umdeuten von Erfahrungen. Im Kontext von Bindungstraumata durch narzisstische Eltern geht es darum, die erlebten Erfahrungen und die damit verbundenen negativen Glaubenssätze in ein neues, heilendes Licht zu rücken. Das Reframing ermöglicht es Dir, alte, belastende Kenntnisse zu hinterfragen und durch neue, stärkende Interpretationen zu ersetzen.

Wenn Du beispielsweise durch die narzisstische Mutter das Gefühl entwickelt hast, nie gut genug zu sein, kannst Du in einem hypnosystemischen Prozess lernen, diese Erfahrungen neu zu bewerten. Du könntest erkennen, dass die Ablehnung nicht Deine Unzulänglichkeit widerspiegelt, sondern die Probleme der Mutter mit sich selbst. Dies kann Dir helfen, die emotionale Last loszulassen und Deinen Selbstwert zu stärken.

4. Ressourcenarbeit und Zukunftsorientierung

In der hypnosystemischen Therapie wird stets darauf geachtet, dass der Klient nicht nur in der Vergangenheit verweilt, sondern aktiv nach Lösungen und Ressourcen sucht, die ihm in der Gegenwart und Zukunft helfen können. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die mit Bindungstraumata zu kämpfen haben, da sie oft das Gefühl haben, dass ihre Vergangenheit ihre Zukunft bestimmt.

In Trancezuständen kannst Du auf Deine inneren Ressourcen zugreifen – auf Fähigkeiten, Stärken und Erfahrungen, die Dir in der Vergangenheit geholfen haben oder die Du möglicherweise noch nicht vollständig erkannt hast. Die Arbeit mit diesen Ressourcen ist eine Schlüsseltechnik, um alte, blockierende Muster zu überwinden und neue Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Beispiel: Wenn Du in Deiner Kindheit oft das Gefühl hattest, nicht gesehen oder gehört zu werden, könntest Du in der Hypnose auf Deine inneren Ressourcen zugreifen. Du könntest  Dir eine Version von Dir selbst vorstellen, die sich selbst wertschätzt und gehört wird. Diese Ressource kann Ihnen helfen, in der Gegenwart selbstbewusster und selbstbestimmter Beziehungen zu agieren.

5. Metaphorische Arbeit und Symbolisierung

Die hypnosystemische Therapie setzt gezielt auf metaphorische Arbeit, um innere Prozesse sichtbar zu machen und nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. Metaphern dienen dabei als kraftvolle Werkzeuge, um komplexe Themen verständlich und zugänglich zu gestalten.Sie ermöglicht es, tief verwurzelte, oft schwer fassbare Themen auf einer symbolischen Ebene zu bearbeiten. Durch Metaphern und Symbole kann der Klient innere Konflikte, unbewusste Blockaden und Traumata in eine Form bringen, die leichter zugänglich ist.

In Bezug auf Bindungstrauma und narzisstische Eltern könnte ein Metapher Dir dabei helfen, eine alte, ungesunde Beziehung zu Deiner Mutter zu transformieren. Vielleicht stellst Du Dir vor, dass Du eine „Schutzmauer“ um Dein inneres Kind baust oder eine „Brücke“ zwischen Dir und der liebevollen, unterstützenden Version von Dir selbst schaffst. Diese Symbole können tiefere Veränderungen im unbewussten Bereich anstoßen und die Beziehung zu Dir selbst nachhaltig verbessern.

 

Die hypnosystemische Therapie bietet eine sehr effektive Möglichkeit, Bindungstraumata und die Auswirkungen einer narzisstischen Mutter oder eines  narzisstischen Vaters zu bearbeiten. Durch die Verbindung von Bewusstsein und Unbewusstem, die Integration von Körper und Emotionen, sowie durch Techniken wie Reframing, Ressourcenarbeit und metaphorische Symbolarbeit, kannst Du tiefgreifende Veränderungen anstoßen.

Dieser integrative Ansatz hilft Dir, alte, schmerzhafte Muster zu erkennen, neue Perspektiven zu entwickeln,  unbewusste Blockaden zu lösen und Deine persönliche Entwicklung und die Bewältigung der Traumata unterstützen.

10 Tipps wie Du Deine Entscheidungsfähigkeit stärken kannst

10 Tipps wie Du Deine Entscheidungsfähigkeit stärken kannst

10 Tipps wie Du Deine Entscheidungsfähigkeit stärken kannst

Bindungstrauma und die Angst,

Entscheidungen zu treffen

 

Wenn Du feststellst, dass es Dir schwerfällt, Dich auf Dinge festzulegen – sei es, ob Du zu einem Treffen gehst oder an einer Veranstaltung teilnimmst – könnte das durchaus mit Deinen frühen Bindungserfahrungen zu tun haben.

Vielleicht kennst Du das Gefühl der Unsicherheit oder sogar Angst, eine Entscheidung zu treffen, weil Du Dir nicht sicher bist, ob es die „richtige“ Entscheidung ist oder was die Konsequenzen sein könnten. Diese Angst kann tief in Dir verwurzelt sein, besonders, wenn Du in der Kindheit instabile oder unsichere Beziehungen erlebt hast.

 

Wie Du Deine Entscheidungsfähigkeit stärken kannst:

Es gibt viele Strategien, die Dir helfen können, Deine Angst vor Entscheidungen zu überwinden und mehr Vertrauen in Deine Fähigkeit zu entwickeln, klare und bewusste Entscheidungen zu treffen. Hier sind zehn Punkte, die Du in Deinen Alltag integrieren kannst:

1. Sei geduldig mit Dir selbst

Es ist wichtig, dass Du Mitgefühl für Dich selbst entwickelst. Deine Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, sind oft tief in früheren Erfahrungen verwurzelt. Sei geduldig mit Dir und verurteile Dich nicht dafür. Verstehe, dass Dein Bindungstrauma eine Rolle dabei spielt, und nimm Dir die Zeit, Deine Muster behutsam zu erkunden.

2. Übe mit kleinen Entscheidungen

Fange mit kleinen, alltäglichen Entscheidungen an, um Dein Vertrauen in Deine eigene Entscheidungsfähigkeit aufzubauen. Wähle bewusst, ob Du einen Tee oder Kaffee trinkst, welche Kleidung Du heute anziehst oder ob Du spazieren gehst. Indem Du regelmäßig kleine Entscheidungen triffst, entwickelst Du langsam das Vertrauen, auch größere Entscheidungen angehen zu können.

3. Erkenne und achte auf Deine Bedürfnisse

Viele Menschen mit Bindungstrauma haben den Kontakt zu ihren eigenen Bedürfnissen verloren, weil sie gelernt haben, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Beginne damit, Deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkunden. Frage Dich: „Was brauche ich in diesem Moment wirklich?“ oder „Was fühlt sich für mich richtig an?“ Es ist wichtig, dass Deine Entscheidungen auf Deinen wahren Bedürfnissen basieren.

4. Setze Selbstregulationstechniken ein

Entscheidungen können Stress auslösen. Um in solchen Momenten ruhig und klar zu bleiben, kannst Du Techniken zur Selbstregulation anwenden. Atemübungen, Meditation oder Körperwahrnehmungsübungen können Dir helfen, Dich zu beruhigen, wenn Du unter Druck stehst. Diese Praktiken unterstützen Dich dabei, Entscheidungen aus einem Zustand innerer Ruhe zu treffen.

5. Lass den Perfektionismus los

Perfektionismus kann dazu führen, dass Du Entscheidungen aufschiebst, aus Angst, die „falsche“ Wahl zu treffen. Akzeptiere, dass es nicht immer die perfekte Entscheidung gibt. Es ist in Ordnung, Fehler zu machen, denn jeder Fehler ist eine Lernmöglichkeit. Indem Du den Druck loslässt, perfekt sein zu müssen, schaffst Du Raum für Wachstum.

6. Strukturiere Deine Entscheidungsprozesse

Eine klare Struktur kann helfen, Entscheidungen übersichtlicher und einfacher zu machen. Du könntest beispielsweise eine Pro-und-Kontra-Liste erstellen oder Dir eine feste Frist setzen, bis wann Du eine Entscheidung treffen möchtest. Eine klare Struktur gibt Dir das Gefühl von Kontrolle und hilft Dir, nicht in einer endlosen Grübelei zu verharren.

7. Vertraue auf Deine Intuition

Oftmals ist Dein erster Impuls der richtige. Lerne, Deiner Intuition zu vertrauen. Manchmal analysieren wir Entscheidungen zu sehr und verlieren dabei den Zugang zu dem, was sich im Inneren für uns richtig anfühlt. Übe, Deinen Bauchgefühl zu folgen, insbesondere bei Entscheidungen, die nicht lebensverändernd sind.

8. Reflektiere vergangene Entscheidungen

Blicke auf frühere Entscheidungen zurück, um zu erkennen, dass Du in der Lage bist, gute Entscheidungen zu treffen. Selbst wenn nicht jede Entscheidung perfekt war, hast Du daraus gelernt. Diese Reflexion hilft Dir, Vertrauen in Deine eigene Entscheidungsfähigkeit aufzubauen und den Lernprozess zu würdigen.

9. Setze Prioritäten und kläre Deine Werte

Es kann hilfreich sein, Deine Werte und Prioritäten zu klären. Was ist Dir im Leben wirklich wichtig? Wenn Du diese Klarheit hast, kannst Du Entscheidungen leichter im Einklang mit Deinen Überzeugungen treffen. Das hilft Dir, Unsicherheit zu reduzieren und Entscheidungen zu treffen, die Deine langfristigen Ziele unterstützen.

10. Sei mutig und gehe Schritt für Schritt voran

Manchmal braucht es Mut, Entscheidungen zu treffen – besonders wenn es um Veränderungen geht, die Angst auslösen können. Erlaube Dir, in kleinen Schritten voranzugehen. Du musst nicht sofort die großen Entscheidungen bewältigen. Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung stärkt Dein Vertrauen und macht es Dir leichter, auch größere Entscheidungen anzugehen.

Grenzen setzen lernen – 30 Fragen zur Selbstreflexion und Selbsthilfe

Grenzen setzen lernen – 30 Fragen zur Selbstreflexion und Selbsthilfe

Grenzen setzen lernen-

30 Fragen

 

Narzisstischer Missbrauch hinterlässt tiefe Spuren und kann unser Selbstwertgefühl, unsere Beziehungen und die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, erheblich beeinträchtigen.

Das Setzen von Grenzen ist jedoch ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Heilung und Selbstermächtigung.

In diesem Artikel findest du Fragen und Reflexionen, die dir helfen können, deine eigenen Grenzen besser zu verstehen und zu stärken.

 

Verständnis und Reflexion über Grenzen 

1. Was bedeutet „Grenzen“ für dich?

Grenzen sind mehr als nur Linien, die wir ziehen, um uns zu schützen. Sie sind Ausdruck unserer Werte, Bedürfnisse und unseres Selbstwertes. Überlege dir, wie du Grenzen definierst und was sie in deinem Leben bedeuten.

2. Welche Erfahrungen hast du bisher mit dem Setzen von Grenzen gemacht?

Denke über vergangene Situationen nach, in denen du Grenzen gesetzt hast – sei es erfolgreich oder mit Herausforderungen verbunden. Was hast du daraus gelernt?

 

Erkennung der eigenen Bedürfnisse und Grenzen 

3. Wie fühlst du dich, wenn jemand deine Grenzen überschreitet?

Achte auf deine emotionalen Reaktionen in solchen Momenten. Wut, Frustration oder Rückzug können Anzeichen dafür sein, dass eine Grenze verletzt wurde.

4. Welche spezifischen Situationen fallen dir ein, in denen du das Gefühl hattest, dass deine Grenzen verletzt wurden?

Konkretisiere diese Erlebnisse. Welche Muster erkennst du? Dies hilft dir, problematische Beziehungen oder Verhaltensweisen zu identifizieren.

 

Grenzen setzen und durchsetzen 

5. Wie gehst du normalerweise vor, wenn du merkst, dass jemand deine Grenzen überschreitet?

Reflektiere darüber, wie du bisher reagierst und welche Strategien du bereits nutzt. Welche sind effektiv, und wo könntest du Unterstützung gebrauchen?

6. Welche Schwierigkeiten hast du beim Setzen und Durchsetzen von Grenzen?

Erkenne die Hindernisse an, die dich möglicherweise davon abhalten, klare Grenzen zu setzen. Dies kann Angst vor Ablehnung oder Konflikten sein.

7. Welche Ängste oder Bedenken hast du, wenn es darum geht, Grenzen zu setzen?

Glaubenssätze wie „Ich werde nicht geliebt, wenn ich Nein sage“ können tief verwurzelt sein. Identifiziere diese Ängste, um sie zu überwinden.

 

Unterstützung und Ressourcen 

8. Welche Unterstützung benötigst du, um effektiver Grenzen setzen zu können?

Denke darüber nach, welche Ressourcen dir helfen könnten – sei es professionelle Unterstützung, Selbsthilfebücher oder Workshops.

9. Gibt es Personen in deinem Leben, die deine Grenzen respektieren und unterstützen?

Konzentriere dich auf positive Beziehungen, die dir Kraft geben und dich in deinem Prozess unterstützen.

10. Welche Strategien oder Techniken haben dir in der Vergangenheit geholfen, deine Grenzen zu verteidigen?

Nutze erfolgreiche Methoden aus der Vergangenheit als Grundlage, um weiter daran zu arbeiten und neue Strategien zu entwickeln.

 

Reflexion und Weiterentwicklung 

11. Wie kannst du selbst dafür sorgen, dass du deine eigenen Grenzen besser erkennst und respektierst?

Fördere die Selbstreflexion und entwickle eine Routine, die dir hilft, auf deine Bedürfnisse zu achten. 

12. Welche kleinen Schritte könntest du ab heute unternehmen, um klarere Grenzen zu setzen?

Setze dir erreichbare Ziele und feiere kleine Erfolge, um dein Selbstbewusstsein zu stärken.

 

Tiefergehende Selbstreflexion und Glaubenssätze 

13. Welche Überzeugungen hast du über dich selbst, die das Setzen von Grenzen beeinflussen könnten?

Identifiziere negative Glaubenssätze, die dich möglicherweise daran hindern, deine Bedürfnisse klar zu kommunizieren.

14. Wie haben deine Erfahrungen mit narzisstischem Missbrauch deine Sicht auf dich selbst und deine Grenzen geprägt?

Verstehe, wie diese Erfahrungen dein aktuelles Verhalten und deine Selbstwahrnehmung beeinflussen.

 

Praktische Übungen und Visualisierung 

15. Kannst du dir eine Situation vorstellen, in der du erfolgreich eine Grenze gesetzt hast? Wie hast du dich dabei gefühlt?

Visualisiere positive Erlebnisse, um dein Selbstvertrauen zu stärken und die Angst vor dem Setzen von Grenzen zu vermindern.

16. Welche körperlichen Empfindungen nimmst du wahr, wenn deine Grenzen verletzt werden oder wenn du sie setzen musst?

Achte auf körperliche Signale wie Anspannung oder Unwohlsein, um besser auf Grenzverletzungen reagieren zu können.

 

Kommunikationsstrategien 

17. Wie kommunizierst du deine Grenzen aktuell, und welche Reaktionen erhältst du darauf?

Analysiere deine Kommunikationsweise und passe sie an, um klarer und respektvoller zu sein.

18. Welche klaren und respektvollen Formulierungen könntest du verwenden, um deine Grenzen zu setzen?

Übe konkrete Sprachmuster und Formulierungen, um sicherer aufzutreten.

 

Rollenspiele und Szenarien 

19. Lass uns ein Rollenspiel machen, in dem du eine Grenze setzt. Wie fühlt sich das an, und welche Herausforderungen tauchen auf?

Rollenspiele bieten die Möglichkeit, schwierige Situationen zu üben und sicherer zu werden.

20. Welche Reaktionen anderer Menschen auf deine Grenzen sind dir besonders schwer zu handhaben?

Identifiziere spezifische Trigger und arbeite an Strategien, um mit ihnen umzugehen.

 

Selbstfürsorge und Abgrenzung 

21. Wie sorgst du für dich selbst, nachdem du eine Grenze gesetzt hast?

Selbstfürsorge ist entscheidend, um die emotionale Energie nach schwierigen Interaktionen wiederherzustellen.

22. Wie kannst du sicherstellen, dass du dich nicht überforderst, während du lernst, Grenzen zu setzen?

Setze realistische Erwartungen und achte darauf, dich nicht zu überfordern.

 

Langfristige Perspektiven und Ziele 

23. Wie möchtest du dich in Zukunft in Bezug auf deine Grenzen und deine Selbstwahrnehmung fühlen?

Formuliere eine positive Vision, die dir als Orientierung auf deinem Weg dient.

24. Welche kleinen Erfolge beim Setzen von Grenzen kannst du feiern und als Motivation nutzen?

Feiere deine Fortschritte, um Motivation und Selbstbewusstsein zu stärken.

 

Unterstützung durch das Umfeld 

25. Wie können deine Freunde oder Familienmitglieder dich beim Setzen von Grenzen unterstützen?

Teile deine Bedürfnisse mit ihnen und erarbeite gemeinsam unterstützende Strategien.

26. Gibt es Personen in deinem Leben, die deine Grenzen regelmäßig missachten? Wie möchtest du damit umgehen?

Entwickle klare Pläne, um mit wiederkehrenden Grenzverletzungen umzugehen und dich zu schützen.

 

Abschließende Reflexion 

27. Wie hat sich dein Verständnis von Grenzen und deren Bedeutung im Laufe dieses Prozesses verändert?

Reflektiere darüber, was du gelernt hast, um deine Erkenntnisse zu festigen.

28. Welche Schritte wirst du als nächstes unternehmen, um deine Grenzen besser zu schützen und durchzusetzen?

Setze konkrete Handlungspläne um und bleibe engagiert in deinem Prozess.

29. Wie wirst du mit Rückschlägen umgehen?

Plane, wie du dich selbst stärkst und motivierst, wenn es schwierig wird, deine Grenzen zu wahren, und erinnere dich daran, dass Rückschritte Teil des Wachstumsprozesses sind.

30. Was möchtest du dir selbst in Bezug auf das Thema Grenzen mit auf den Weg geben?

Formuliere eine Art persönliche Botschaft oder Affirmation, die dich in schwierigen Momenten daran erinnert, warum es wichtig ist, deine Grenzen zu schützen.

 

Das Setzen von Grenzen ist ein fortlaufender Lernprozess, der Zeit, Geduld und Selbstmitgefühl erfordert. Es ist ein Weg, der dich zu einem stärkeren, selbstbewussteren und erfüllteren Leben führen kann. Du bist nicht allein auf diesem Weg, und jede Anstrengung, die du unternimmst, bringt dich näher zu deiner inneren Stärke und Heilung.

Falls du Unterstützung benötigst, zögere nicht, dir professionelle Hilfe zu holen.

Denke daran, dass du es wert bist, deine Grenzen zu schützen und ein Leben in Harmonie und Respekt zu führen. 

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  – und wie lange sie Dein Leben beeinflussen können.

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um gemeinsam zu schauen, ob eine Zusammenarbeit für Dich

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Sind unsere Erinnerungen immer wahr?

Sind unsere Erinnerungen immer wahr?

Sind unsere Erinnerungen immer wahr? Leider lautet die Antwort nein!

Unsere Erinnerungen sind oft nicht vollständig oder objektiv, sondern können durch verschiedene Faktoren verzerrt oder verändert werden.

Neurobiologisch betrachtet gibt es mehrere Mechanismen, die dazu beitragen können, dass unsere Erinnerungen nicht immer der Realität entsprechen oder absolut wahr sind:

  • Rekonstruktive Natur des Gedächtnisses: Das menschliche Gedächtnis ist nicht wie eine Kamera, die Ereignisse genau aufzeichnet und wiedergeben kann. Stattdessen ist es rekonstruktiv, was bedeutet, dass Erinnerungen oft auf Basis von Fragmenten und schematischen Informationen konstruiert werden. Diese Rekonstruktion kann zu Verzerrungen führen, da Erinnerungen mit anderen Erfahrungen, Erwartungen und Überzeugungen verknüpft werden können.
  • Einfluss von Emotionen: Emotionen können einen starken Einfluss auf die Bildung und den Abruf von Erinnerungen haben. Traumatische Ereignisse können beispielsweise dazu führen, dass bestimmte Aspekte der Erinnerung verstärkt werden, während andere unterdrückt oder verzerrt werden. Dies kann dazu führen, dass traumatische Erinnerungen besonders lebhaft oder verzerrt erscheinen.
  • Konsolidierung und Rekonsolidierung: Wenn wir eine Erinnerung bilden, durchläuft sie einen Prozess der Konsolidierung, bei dem sie im Gehirn stabilisiert und gespeichert wird. Während dieses Prozesses können jedoch Veränderungen auftreten, die die Genauigkeit der Erinnerung beeinflussen. Darüber hinaus können Erinnerungen bei jedem Abruf erneut konsolidiert werden, was zu Veränderungen oder Verzerrungen führen kann.
  • Suggestibilität: Externe Einflüsse wie suggestive Fragen oder soziale Interaktionen können unsere Erinnerungen beeinflussen und zu Fehlinformationen führen. Zum Beispiel können suggestive Fragen während einer Befragung dazu führen, dass Personen falsche Details in ihre Erinnerungen integrieren.
  • Neuroplastizität: Das Gehirn ist plastisch und kann sich im Laufe der Zeit verändern. Dies bedeutet, dass Erinnerungen im Laufe der Zeit modifiziert oder neu interpretiert werden können, was zu Unterschieden zwischen der ursprünglichen Erinnerung und der aktuellen Wahrnehmung führen kann.

 

Unsere Erinnerungen können nicht nur durch persönliche Erfahrung und emotionale Prozesse beeinflusst werden, sondern auch durch die Erzählungen anderer Menschen.

Dies geschieht aus verschiedenen Gründen:

  1. Soziale Interaktionen: Durch Gespräche und Interaktionen mit anderen Menschen können wir Informationen und Erzählungen aufnehmen, die unsere eigenen Erinnerungen beeinflussen können. Zum Beispiel können wir durch Gespräche mit Familienmitgliedern oder Freunden neue Details über vergangene Ereignisse erfahren, die unsere Erinnerungen ergänzen oder verändern.
  2. Kulturelle Einflüsse: Unsere kulturellen Hintergründe und die Geschichten, die in unserer Gesellschaft verbreitet werden, können ebenfalls unsere Erinnerungen beeinflussen. Geschichten, die wir in den Medien sehen oder in Büchern lesen, können unser Verständnis von vergangenen Ereignissen prägen und unsere Erinnerungen daran formen.
  3. Kollektive Erinnerungen: In einigen Fällen können ganze Gruppen oder Gesellschaften kollektive Erinnerungen teilen, die von kulturellen oder historischen Narrativen geprägt sind. Diese kollektiven Erinnerungen können die individuellen Erinnerungen einzelner Personen beeinflussen und zu einem gemeinsamen Verständnis vergangener Ereignisse beitragen.
  4. Familienmythen und Geschichten: Innerhalb von Familien können bestimmte Geschichten oder Mythen über vergangene Ereignisse weitergegeben werden, die das Verständnis und die Erinnerungen einzelner Familienmitglieder prägen können. Diese Geschichten können im Laufe der Zeit verändert oder verzerrt werden und so zu Unterschieden zwischen den tatsächlichen Ereignissen und den erinnerten Versionen führen.

 

Insgesamt können die Erzählungen anderer Menschen einen erheblichen Einfluss auf unsere eigenen Erinnerungen haben, indem sie neue Informationen liefern, vorhandene Erinnerungen ergänzen oder verändern und kulturelle oder soziale Kontexte bereitstellen, die unsere Interpretationen beeinflussen.

Dies unterstreicht die dynamische und kontextuelle Natur von Erinnerungen und ihre Fähigkeit, sich im Laufe der Zeit zu verändern und anzupassen.

Insgesamt zeigt dies alles, wie komplex und kontextabhängig der Erinnerungsprozess ist und wie verschiedene Faktoren, einschließlich des emotionalen Zustands, die Art und Weise beeinflussen können, wie wir uns an vergangene Ereignisse erinnern.

Die Frage:  Sind unsere Erinnerungen immer wahr, sollte daher mit großer Vorsicht und in einem relativen Kontext betrachtet werden.

Sind unsere Erinnerungen immer wahr

 

Auch unsere Stimmung hat einen Einfluss, an was und wie wir uns erinnern:

Zum Beispiel könnten Personen, die sich in einem glücklichen oder positiven Zustand befinden, dazu neigen, sich besser an positive Ereignisse zu erinnern, während Personen, die sich in einem depressiven oder traurigen Zustand befinden, dazu neigen, sich besser an negative Ereignisse zu erinnern.

Dieser Effekt wird durch die Aktivierung bestimmter Netzwerke im Gehirn beeinflusst, die mit dem emotionalen Zustand verbunden sind.

Die Wahrnehmung ist in diesem Moment selektiv und vieles andere wird ausgeblendet:

Hier ist ein Beispiel für selektive Wahrnehmung

im Zusammenhang mit Trauma:

Angenommen, eine Person hat in ihrer Kindheit traumatische Erfahrungen mit Hunden gemacht, bei denen sie von einem Hund gebissen wurde. Diese traumatische Erfahrung hat tiefe Ängste und negative Emotionen in Bezug auf Hunde ausgelöst.

Wenn diese Person nun als Erwachsener einem Hund begegnet, könnte sie dazu neigen, sich stark auf die Merkmale des Hundes zu konzentrieren, die ihre Ängste verstärken, wie zum Beispiel seine Größe, sein Bellen oder seine Bewegungen. Sie könnte sich intensiv darauf konzentrieren, den Hund zu beobachten und Anzeichen von Aggression oder Gefahr zu suchen.

Gleichzeitig könnte die Person weniger auf positive Merkmale des Hundes oder Hinweise darauf achten, dass der Hund freundlich ist oder keine Bedrohung darstellt. Selbst wenn der Hund freundlich ist und versucht, Zuneigung zu zeigen, könnte die Person diese Signale möglicherweise ignorieren oder als bedrohlich interpretieren.

Diese selektive Wahrnehmung im Zusammenhang mit dem Trauma reflektiert die tief sitzenden Ängste und negativen Assoziationen, die die Person mit Hunden verbindet. Die traumatische Erfahrung hat ihre Wahrnehmung beeinflusst und dazu geführt, dass sie sich stark auf Informationen konzentriert, die ihre Angst verstärken, während positive oder neutrale Informationen weniger Beachtung finden.

In diesem Beispiel zeigt sich, wie selektive Wahrnehmung als Schutzmechanismus dienen kann, indem sie dazu beiträgt, potenzielle Gefahren zu erkennen und zu vermeiden. Gleichzeitig kann sie jedoch auch dazu führen, dass die Person reale Gefahren überinterpretiert oder positive Erfahrungen verpasst.

 

State-dependent Memory

State-dependent memory ist ein Phänomen, bei dem die Abrufbarkeit von Erinnerungen durch den Zustand oder die Bedingungen beeinflusst wird, in denen die Informationen ursprünglich kodiert wurden. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass Menschen sich besser an Informationen erinnern können, wenn sie sich in einem ähnlichen physiologischen oder emotionalen Zustand befinden wie zum Zeitpunkt des Lernens oder der Erfahrung.

Es gibt verschiedene Arten von Zuständen, die das state-dependent memory beeinflussen können:

  1. Physiologische Zustände: Dazu gehören beispielsweise der Konsum von Alkohol oder anderen Drogen, Müdigkeit, Hunger oder körperliche Anstrengung. Personen könnten sich besser an Informationen erinnern, die sie in einem bestimmten physiologischen Zustand gelernt haben, wenn sie sich später wieder in diesem Zustand befinden.
  2. Emotionale Zustände: Emotionale Zustände wie Freude, Traurigkeit, Angst oder Stress können ebenfalls das state-dependent memory beeinflussen. Personen können sich besser an Informationen erinnern, die sie in einem bestimmten emotionalen Zustand gelernt haben, wenn sie sich später wieder in einem ähnlichen emotionalen Zustand befinden.
  3. Umweltbedingungen: Die Umgebung, in der das Lernen oder die Erfahrung stattgefunden hat, kann ebenfalls das state-dependent memory beeinflussen. Personen könnten sich besser an Informationen erinnern, die sie in einer bestimmten Umgebung gelernt haben, wenn sie sich später wieder in dieser Umgebung befinden.

Ein bekanntes Beispiel für state-dependent memory ist der Effekt, dass Menschen sich besser an Dinge erinnern können, die sie betrunken gelernt haben, wenn sie später wieder betrunken sind. Dies unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung des Kontextes und der Bedingungen, unter denen das Lernen oder die Erfahrung stattgefunden hat, für den Erinnerungsprozess.

Auch stark positive Ereignisse, können das Trauma wieder aktivieren:

Traumatische Ereignisse aktivieren das Nervensystem sehr stark, was zu einer erhöhten Erregung führt, die von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol begleitet wird.

Positive Ereignisse, die hohe Erregung auslösen, können das Nervensystem in einen ähnlichen Zustand versetzen wie während des traumatischen Ereignisses.

Wenn eine Person also eine hohe Erregung durch positive Ereignisse erlebt, kann dies das state-dependent memory aktivieren und traumatische Erinnerungen reaktivieren oder verstärken. Diese plötzliche Reaktivierung traumatischer Erinnerungen kann retraumatisierend sein und starke emotionale Reaktionen auslösen, selbst wenn die aktuelle Situation eigentlich positiv ist.

Insgesamt kann die hohe Erregung durch positive Ereignisse das Nervensystem aktivieren und das state-dependent memory beeinflussen, was zu einer Reaktivierung traumatischer Erinnerungen und einer Retraumatisierung führen kann.

 Lese hier mehr zum Thema Trauma > Bindungstrauma >

Hier liegt aber auch ein große Chance Einfluss zu nehmen, z.B. durch Selbstregulationsübungen:

Wenn du dich positiv aktivierst, indem du deine Stimmung verbessert, kann sich deine Sicht auf die Welt deutlich verändern.

Positive Wahrnehmung: Wenn du dich positiv fühlst, bist du eher geneigt, positive Aspekte deiner Umgebung und deiner Erfahrungen zu bemerken. Du könntest die Schönheit der Natur mehr schätzen, die Freundlichkeit anderer Menschen wahrnehmen und dich auf Dinge konzentrieren, die dir Freude bereiten.

Optimistische Interpretation: Eine positive Stimmung kann dazu führen, dass du Ereignisse und Situationen optimistischer interpretierst. Du könntest Herausforderungen als Chancen zum Wachsen sehen, Misserfolge als Lernmöglichkeiten betrachten und Schwierigkeiten als vorübergehende Hindernisse ansehen, die überwunden werden können.

Erweiterte Perspektive: In einem positiven Zustand könntest du eine breitere Perspektive auf die Welt haben und offen sein für neue Erfahrungen und Möglichkeiten. Du könntest neugieriger sein, neue Dinge ausprobieren und dich für die Perspektiven anderer Menschen interessieren.

Resilienz und Selbstwirksamkeit: Positive Aktivierung kann deine Resilienz stärken und dein Gefühl der Selbstwirksamkeit erhöhen. Du könntest besser in der Lage sein, mit Stress umzugehen, dich schneller von Rückschlägen zu erholen und deine Ziele mit Zuversicht und Entschlossenheit zu verfolgen.

 Hier findest Du weitere Übungen zur Selbstregulation >

 

 

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