Ego-state-Therapie – Welche Stimme spricht in Dir?

Ego-state-Therapie – Welche Stimme spricht in Dir?

Ego-state-Therapie

 

Unsere Erlebnisse und Erfahrungen prägen die menschliche Psyche und machen sie so vielseitig. Die Ego-State-Therapie hilft dabei, die inneren Anteile, die sich aus diesen Erfahrungen entwickelt haben, besser zu verstehen und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ob in der Psychotherapie, psychologischen Beratung oder im Coaching – sie wird genutzt, um diese innere Vielfalt anzunehmen und zu integrieren.

Die Ego-state-Therapie einen wertvollen Ansatz, um die Auswirkungen eines Bindungstraumas durch eine narzisstische Mutter oder einen narzisstischen Vater zu transformieren. Sie unterstützt Dich dabei, innere Anteile zu erkennen, die z.B. durch Manipulation, Abwertung oder emotionale Vernachlässigung geprägt wurden. Indem Du diese Anteile besser verstehst und integrierst, kannst Du alte Schutzstrategien loslassen und stärkende Wege für einen liebevolleren Umgang mit Dir selbst finden.

In diesem Blogbeitrag werden wir uns eingehend mit Ego-States befassen, ihre Definitionen, ihre Rolle im Kontext von Bindungstrauma, das Steuer-Ich und wie sie in der Therapie eingesetzt werden.

Was sind Ego-States?

Ego-States sind unterschiedliche psychologische Seiten/Anteile innerhalb einer Person, die verschiedene Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen repräsentieren.

Sie können aus verschiedenen Lebenserfahrungen und Erinnerungen entstehen.

Die Ego-State-Therapie geht davon aus, dass unsere Persönlichkeit aus einer Vielzahl solcher Seiten/ Anteile besteht, die in verschiedenen Situationen aktiviert werden können.

Beispiele für Ego-States und ihre Eigenschaften:

Das Steuer-Ich:

Das Steuer-Ich, auch als Erwachsenen-Ich bezeichnet, ist die zentrale Instanz, die die verschiedenen Ego-States koordiniert und lenkt.

Du kannst es Dir vorstellen, wie ein Dirigent, der sein Orchester dirigiert oder ein Kapitän auf einem Schiff, der seine Matrosen anleitet.

Jeder dieser Seiten/Anteile hat wichtige Kompetenzen und Ressourcen, doch  diese Seiten/Anteile brauchen ein Steuer-Ich.

Das Steuer-Ich ist rational, reflektierend und fähig, bewusste Entscheidungen zu treffen. Es ermöglicht die Kommunikation zwischen den Ego-States und fördert die Integration. 

Beipiele für andere Ego-state/Seiten/Anteile:

  1. Kindheits-Ich: Dieser Zustand bezieht sich auf Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen aus der Kindheit. Er kann sich in Verspieltheit, Neugierde oder Ängstlichkeit zeigen. Zum Beispiel könnte jemand, der als Kind oft allein war, ein Kindheits-Ich entwickeln, das Unsicherheit oder das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit ausdrückt.
  2. Der innere Kritiker und der Perfektionist im Kontext von Bindungstrauma: Der innere Kritiker und der Perfektionist sind spezifische Ego-States, die in vielen Situationen auftreten können. Im Zusammenhang mit Bindungstrauma verstärken sie oft negative Selbstbilder und setzen hohe Standards, um sich vor erneuten Verletzungen zu schützen. Der innere Kritiker zeigt sich durch selbstkritische, sich selbst abwertende Gedanken. Schamgefühle können entstehen, wenn der Betroffene nicht den Erwartungen des Kritikers entspricht. Wenn jemand in der Vergangenheit oft abgewertet wurde, könnte der innere Kritiker diese negativen Botschaften wiederholen.
  3. Eltern-Ich: Das Eltern-Ich repräsentiert die internalisierten Stimmen der Eltern oder Autoritätspersonen. Es kann sorgend, fördernd, aber auch kritisch oder bestrafend sein. Wenn jemand in einer Umgebung aufgewachsen ist, in der Lob schwer zu bekommen war, könnte das Eltern-Ich ständig selbstkritische Gedanken erzeugen.
  4. Erwachsenen-Ich: Dieser Zustand ist rational und reflektierend, der auf aktuelle Ereignisse reagiert und lösungsorientiert handelt. Ein Beispiel könnte sein, wenn jemand in einer stressigen Arbeitssituation sachlich analysiert, wie er am besten mit der Situation umgehen kann.
  5. Beschützer-Ich: Der Beschützer-Ich-Zustand versucht, emotionale Verletzungen zu vermeiden, indem er Distanz schafft oder Kontrolle ausübt. Ein Beispiel könnte sein, wenn jemand aufgrund früherer Enttäuschungen Schwierigkeiten hat, anderen zu vertrauen und emotionalen Schutz sucht.
  6. Kreatives-Ich: Dieser Zustand fördert Kreativität, Fantasie und Freude am Ausdruck. Wenn jemand kreativ ist, könnte dieser Ego-State es ihm ermöglichen, Stress durch künstlerischen Ausdruck zu bewältigen.
  7. Verletztes-Ich: Das verletzte Ich zeigt starke Emotionen wie Trauer, Wut oder Angst aufgrund vergangener Erfahrungen. Zum Beispiel könnte jemand, der in der Vergangenheit traurige Verluste erlitten hat, ein verletztes Ich entwickeln, das starke Trauergefühle hervorruft.
Entstehung von traumabedingten Ego-States:

Traumatische Erfahrungen, insbesondere im Zusammenhang mit Bindung, können die Bildung von spezifisch traumabedingten Ego-States beeinflussen.

Diese Seiten/Anteile können durch wiederholte traumatische Ereignisse, Vernachlässigung oder Misshandlung entstehen.

Ein traumatisches Ereignis kann ein Kindheits-Ich prägen, das von Angst und Unsicherheit geprägt ist, während ein überkritischer Eltern-Ich durch Missbrauch oder übermäßige Kritik entstehen kann.

Diese traumabedingten Ego-States tragen oft dazu bei, ungesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit den traumatischen Erfahrungen umzugehen.

Aber alle traumabedingten Ego-States sind in Zeiten höchster Not entstanden um den Menschen zu helfen, zu überleben.

Die Rolle der Ego-State-Therapie:

Die Ego-State-Therapie basiert darauf, diese unterschiedlichen Seiten/Anteile bewusst zu erkennen und zu integrieren.

Sie fördert die Kommunikation zwischen den Ego-States, um Konflikte zu lösen und innere Harmonie zu erreichen. Dies kann insbesondere im Kontext von Bindungstrauma helfen, indem es hilft, ungesunde Muster zu erkennen und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Fazit: Die Ego-States bieten einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt der menschlichen Psyche. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Bindungstrauma und beeinflussen unsere Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen.

Die Ego-State-Therapie ist ein wertvolles Instrument, um diese inneren Zustände zu verstehen und zu integrieren, um ein gesünderes, ganzheitliches Selbst zu entwickeln.

Die Ego-State-Therapie in der Praxis:

Ein Beispiel

Einleitung: Die Ego-State-Therapie ist ein wertvolles Werkzeug, um die innere Vielfalt einer Person zu erkunden und ungelöste Probleme anzugehen. In diesem Beispiel möchte ich Dir zeigen, wie die Therapie einer Frau geholfen hat, ihre inneren Konflikte zu bewältigen und zu heilen.

Der Fall von Sarah:

Sarah, Anfang 30, suchte  Hilfe aufgrund von anhaltenden Gefühlen von Selbstzweifeln und Ängsten in Bezug auf ihre Beziehungen.

Sie berichtete, dass sie oft das Gefühl hatte, dass ein innerer Kritiker sie ständig abwertete und ihr sagte, dass sie nicht gut genug sei. Dies führte dazu, dass sie sich in Beziehungen, aber auch in Freundschaften zurückzog, manchmal aber auch extrem klammerte und zusätzlich enorme Schwierigkeiten hatte, sich selbst zu akzeptieren. Schuld- und Schamgefühle spielten auch eine große Rolle.

Es ist von grundlegender Bedeutung, zunächst das individuelle Steuer-Ich zu identifizieren und heraus zu arbeiten.

Dies bezieht sich auf die Ressourcen und Kompetenzen, die der Klient im Verlauf seines Lebens erworben hat, um ein tiefes Empfinden von Stabilität, Sicherheit und Selbstbestimmung zu vermitteln und zu erleben.

Ich begann damit, ihre verschiedenen Ego-States zu erkunden.

Zuerst zeigte sich der innere Kritiker und wir begannen diesen konkret kennenzulernen.

Er war der Anteil, der bei all den selbstkritischen Gedanken die Führungsrolle übernimmt.

Wir begannen herauszuarbeiten, wie lange er schon bei Sarah ist, wie alt er ist, wie er sich fühlt, vor allem aber, durch und in welchen Situation er entstanden ist. 

Ich ermutigte Sarah, diese Gedanken zu formulieren und im Abstand zu betrachten.

Sarah stellte sich den inneren Kritiker als eine kritische Lehrerin namens „Miss Streng“ vor. Miss Streng hatte hohe Erwartungen an Sarah und war oft unbarmherzig, hart und abwertend.

Nun begann Sarah mit Miss Streng in einen Dialog zu treten. Dies ermöglichte Sarah, ihre selbstkritischen Gedanken besser zu verstehen und zu bewältigen.

Jetzt verstand sie, was die gute Absicht von „Miss Streng“ war. Sie tauchte immer dann auf, wenn die Zugehörigkeit zur Familie (als Kind) in Frage gestellt war. Sie „half“ Sarah sich anzupassen, zu funktionieren, ihre eigenen Bedürfnisse herunter zu schlucken, um ja in der Familie bleiben zu können. Denn dies ist für ein Kind überlebenswichtig.

Wäre sie stattdessen renitent gewesen, hatte aufbegehrt, hätte sich gewehrt,  (so war die Sicht dieses Anteils) wäre sie vielleicht in ein Heim gekommen und letztendlich am Leben gescheitert.

Lieber kritisiere ich Sarah und schau dass sie brav funktioniert, als dass sie ihr Überleben gefährdet. 

 

Während der nächsten Beratungsstunde zeigte sich ein weiterer Anteil, – ein zutiefst verletztes Kind.

Dieses letzte Mal spürte Sarah starke Gefühle der Vernachlässigung und Ablehnung. Darauf folgten starke Emotionen wie Traurigkeit, Einsamkeit und dann auch enorme Wut, auf sich selbst aber auch auf andere. Dieses Kindheits-Ich beeinflusste ihre gegenwärtigen Beziehungen und ihre Fähigkeit, sich selbst zu lieben. 

Diese Seite zeigte sich immer dann, wenn es um tiefe Gefühle ging und die damit verbundene Gefahr, wieder verletzt und abgewertet zu werden. Letztendlich war es wieder die Angst, verlassen und allein zu sein. Sie zeigte sich, indem sie sich entweder schnell zurückzog oder klammerte, sodass das Gegenüber keine Luft mehr bekam und ging.

Sie konnte jetzt Mitgefühl für dieses innere Kind fühlen, das so viele unerfüllten Bedürfnisse hatte. Sie lernte es selbst zu trösten, wertzuschätzen und diesem Kind Sicherheit und Geborgenheit zu schenken.

Sarah lernte, achtsamer mit ihren Gefühlen umzugehen und diese zu akzeptieren. Sie begann, Selbstmitgefühl zu entwickeln und erkannte, dass die Gefühle des verletzten Kindanteils ihre Geschichte in der Kindheit war, aber nicht mehr ihre Gegenwart oder Zukunft bestimmen muss.

Integration und Heilung: Im Verlauf der Therapie begann Sarah, die Kommunikation zwischen ihren Ego-States zu fördern. Das  Steuer-Ich hilft dabei, Konflikte zu lösen und Ressourcen aus verschiedenen Zuständen zu nutzen. Sie entwickelte Strategien, um mit ihrem inneren Kritiker, dem verletzten Anteil, und anderen Anteilen umzugehen und begann, gesunde Beziehungen aufzubauen.

Mit der Zeit erlebte Sarah eine tiefgreifende Veränderung. Sie fühlten sich selbstbewusster, hatten eine positivere Selbstwahrnehmung und konnten Beziehungen auf eine gesündere Weise gestalten.

Die Ego-State-Therapie half ihr, innere Konflikte zu bewältigen und ihre innere Vielfalt in Einklang zu bringen.

Fazit: Dieses Beispiel zeigt, wie die Ego-State-Therapie einem Individuum dabei helfen kann, innere Konflikte zu verstehen und zu bewältigen. Durch die Arbeit mit den verschiedenen Ego-States und der Integration von Ressourcen können positive Veränderungen im Selbstbild und in den Beziehungen erreicht werden.

Es betont auch die Bedeutung der Selbstakzeptanz und des Selbstmitgefühls mit alle den Seiten in uns, die „eigentlich“ nur das Beste für uns wollten, aber oft zu stark im Vordergrund handeln. Die unser Leben im Hier und Jetzt belasten.

Ihr Bestreben aber ist und war:  die empfunde Ohnmacht und Hilflosigkeit, Angst und Trauer zu ertragen und die schwierige, traumatisierende  Kindheit zu überleben,

 

Perfektionismus/ Perfektion/ Perfektionist

Perfektionismus/ Perfektion/ Perfektionist

Perfektionismus/ Perfektion/ Perfektionist

Bist Du ein Perfektionist/ eine Perfektionistin?

(Ich habe  im Text die männliche Form gewählt, im Sinne von DER PERFEKTIONIST, selbstverständlich gilt alles auch für die Perfektionistinnen.)

15 Anzeichen, ob Du vielleicht auch betroffen bist: 

1. Ich muss die höchsten Anforderungen an mich selbst stellen, sonst bin ich nur mittelmäßig und werde immer schlechter.

2. Wie gehe ich mit Scheitern um?

3. Wenn mir ein Fehler unterläuft, werden die Leute wahrscheinlich weniger von mir halten als jetzt, mich weniger lieben.

4. Kann ich mich selbst gern haben oder mag ich mich erst, wenn Andere mich gut finden?

5. Wenn ich etwas nicht wirklich perfekt machen kann, dann hat es keinen Sinn, überhaupt anzufangen, es überhaupt zu tun.

6. Ich vermeide Herausforderungen, da ich Angst habe zu scheitern, denn ich bin noch nicht perfekt?

7. Ich habe ständig Angst zu versagen, meinen Ansprüchen nicht gerecht zu werden, bin oft verkrampft, angespannt und meine Gefühle sind eher negativ und skeptisch.

8.  Wenn ich etwas erreicht habe, kann ich mich wirklich freuen und bin zufrieden? Oder denke ich, es kann ja nicht so besonders gewesen sein, wenn ich das geschafft habe.

9.  Wenn ich einen Fehler mache, macht mir das Angst und es beunruhigt mich.

10. Wenn ich mich nur gut genug anstrenge, wird mir alles perfekt gelingen.

11. Es ist eine Schande für mich, Schwächen zu zeigen oder mich kindisch zu verhalten.

12. Zweimal den gleichen Fehler machen geht überhaupt nicht.

13. Wenn ich nicht überdurchschnittliche Leistungen bringe, habe ich komplett versagt.

14. Wenn mir etwas nicht perfekt gelingt, ist das ein Beweis für meine Minderwertigkeit.

15. Ich erwarte auch von Anderen, dass sie so perfektionistisch denken und handeln wie ich. Wenn sie nicht so denken und handeln, werte ich sie ab und bezeichne sie als inkompetent.

 

Eine wichtige Frage die Du Dir stellen kannst:

Warum will ich gut sein / besser sein / perfekt sein?

 

Denkst Du:

• Ich weiß noch nicht genug, um das oder dies zu tun?

• Ich bin nicht gut genug, um das oder dies zu tun?

• Ich kann noch nicht genug, um das oder dies zu tun?

• Ich brauche noch diese Ausbildung, dieses Fertigkeiten und dieses Fortbildung um das oder dies zu tun?

Perfektionisten leiden unter dem Sollte-Syndrom: Ich sollte das können, ich sollte noch besser sein, ich sollte der bestgekleidete Mensch sein, sonst werde ich nie wieder eingeladen, beruflich muss ich perfekt sein, der Beste sein, sonst werde ich gekündigt, usw. .

Also bloß keinen Fehler machen. Die Messlatte des Perfektionisten liegt so hoch, dass sie nie zu erreichen ist. Wieviel Leid fügt sich der Mensch hier selbst zu?

Es ist grundsätzlich nicht verkehrt, hohe Werte als Ziel zu haben, damit wir danach streben. Aber es darf nie zu einem Muss werden, dass uns in unserem Leben behindert.

Besser ist das das Ist zu akzeptieren als Realität/ als Status Quo. Höhere Ziele darfst Du als Richtlinie nehmen, als Ziel für dass eigenen Wachstum. Z.B. Du möchtest Deine künstlerische Arbeit verbessern, es ist hilfreich ein Vorbild zu suchen. Du kannst Dich  in diese Richtung orientieren und daran wachsen und lernen.  Wohl wissend, dass Du dieses Level nicht erreichen wirst.

Dieses erstrebenswerte Ziel: „so soll es sein“ und der realistische Ist Zustand wird eine Leben lang in Spannung bleiben, aber genau das lässt uns weitergehen.

In dem Sinne: Beginne, bevor Du bereit bist.

Was wir aber nicht vergessen dürfen, dieser Weg zu höheren Ziel darf Leitlinie sein, aber nie ein krankhafter Zwang, der geboren worden ist aus seelischen Defiziten der Kindheit.

Perfektionisten halten aber den Spannungszustand zwischen Ich und Soll nicht aus, das SOLL wird zum MUSS.

Perfektionisten haben auch die Tendenz in Kettenreaktionen zu denken: z.B. wenn ich das nicht kann, kann ich gar nichts. Ich werde dann den Beruf verlieren und bin lebensunfähig. Katastrophenphantasien sind an der Tagesordnung. Wenn ich dies Vorhaben nicht perfekt mache, werde ich gekündigt, mein Partner verlässt mich, ich werde unter der Brücke landen und sterben.

Ein Perfektionist schwankt zwischen seinen perfektionistischen Ansprüchen:

entweder kann er nur ein Heiliger sein oder er ist der schlimmste Sünder auf der Welt.

Sollte er bei einem Vorhaben scheitern, ist er dann der größte Schwächling, er fühlt sich völlig willenlos und als absoluter Versager.

Da diese Maßstäbe nicht nicht der Realität entsprechen und die Anforderung unrealistisch sind reagiert er mit extremen Selbstvorwürfen und auch hier völlig unangemessen.Er lebt in einer selbstgemachten Hölle.

Seine Gedanken vollkommen sein zu müssen sind auch dafür verantwortlich, dass er meist gar nicht beginnt. Da alles perfekt sein muss und Unperfektes sehr bedrohlich für das Selbstwertgefühl wäre, es wäre ja dann mittelmäßig oder ungenügend in seinen Augen, möchte er diesem Risiko möglichst lange ausweichen.

Aus der Vermeidungshaltung zieht er sich immer mehr aus dem dem Leben zurück, durch die Vermeidung hat er auch keine Chance sich zu entwickeln und zu erkennen, dass Fehler gar nicht so schlimm sind.

Auch können Perfektionisten schwer unterscheiden zwischen Wesentlichem und Unwesentlichen. Sie verlieren sich dann im Detail, finden keine Ende, verändern ständig ihre Arbeit und sind nie zufrieden. DENN: Es ist ja nicht perfekt.

Auch haben sie eine verzerrte Vorstellung von Normal, denn ein Perfektionist will nicht normal sein, sondern besser.

Aus diesem Denken heraus entstehen dann auch diese u.a. Argumente, wenn ein Perfektionist sich rechtfertigt:

• Ich bin eben besser wie der Durschnitt und würde mich damit auch nie zufrieden geben.

• Mittelmäßigkeit oder nur Gut ist der Bruder des Schlechten.

• Ich möchte meine Zeit nicht vergeuden wie Andere, denn ich strebe nach Höherem.

• Ich möchte nicht so enden wie meine Mutter oder mein Vater.

• Wen jeder so wäre wie ich, dann hätten wir ein ordentlichere und bessere Welt. 

Ursachen von Perfektionismus:

• Bist Du in der Kindheit traumatisiert worden durch eine sehr strenge, rigide Erziehung?

• Hast Du als Kind Manipulationen erlebt und keine liebevolle, sichere und geborgene Elternfürsorge bekommen? (Frühkindliche Traumatisierung/ Entwicklungstrauma)  

• In der Kindheit wurden entweder utopische Anforderungen an Dich Kind gestellt, Du bekamst nur Lob und Aufmerksamkeit, wenn Du die Leistung erbracht hast oder wenn Du lieb und unauffällig warst.

• Scheitern, Versagen war im Familiensystem verboten.

• Du hast nie genügt, wurdest gekränkt und abgewertet. 

• Als  Kind oder Jugendlicher hast Du dann an Dich selbst die Anforderungen gestellt in der Hoffnung doch noch Liebe oder Anerkennung zu bekommen. 

Auch als Erwachsene lebt man dann auch weiterhin mit der großen Angst, Sicherheit zu verlieren, haltlos zu werden, sozial abzusteigen.

 

Der Perfektionismus schützt den Perfektionisten, wie eine Art Panzer, dieser bringt scheinbar Ordnung im Außen und verhindert  das Wahrnehmen des inneren Chaos.

Er unterdrückt aggressive oder sexuelle Bedürfnisse, Bedürfnisse nach Entspannung und er unterdrückt die Impulse: „Alle fünfe mal gerade sein zu lassen“. 

Zu sehr steht er unter Druck und so sehr ist der Perfektionist auf eine bestätigende Resonanz von Außen angewiesen. Jedes Abweichen von Perfektion würde den eigenen Untergang herausbeschwören…, dies ist das tiefe Empfinden des Perfektionisten.

Perfektionisten sind meist nicht so sehr beliebt, sie wirken absolut verspannt, zwanghaft und verbreiten eine enge, fast schon strenge Stimmung. Wenn sie Perfektion auch von anderen fordern ist es schwer mit Ihnen zusammen zu arbeiten oder zu sein.  

Wie kannst Du den Perfektionismus beenden und ein erfülltes, entspannten Leben gestalten?

Wenn Du bei Dir perfektionistische Tendenzen feststellst, dann frag Dich doch mal wo wurden in Deiner Biographie Wut, Versagen, Fehler nicht erlaubt.

• Verabschiede Dich von unrealistischen Idealen, lass Dich nicht länger von diesen beherrschen, höre auf Dich ständig zu bewerten oder Dich an höchsten Maßstäben zu messen.

• Vergleiche Dich nicht mit anderen Menschen, denn der Vergleich ist das Ende jeder Weiterentwicklung. Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, sein eigenes Tempo und seine eigenen Interpretationen. 

STEH ZU DIR!

Beginne, bevor Du bereit bist, denn der erste Schritt ist die Hälfte des Weges. 

• Achte auf das Tun und die Umsetzung und nicht auf das Endergebnis.

• Akzeptiere: „Das Beste ist der Feind des Guten!“

• Verzeihe Dir Fehler, gehe bewusst in die Gegenposition und sage Dir: Aus Fehlern lernt man.

• Oder nach Wilhelm Busch:

„Aus Fehler wird man klug, darum ist einer nicht genug!“

Denk daran das Leben, die Freiheit beginnt dann, wenn Du nicht perfekt sein musst.

Un-perfektion macht sympathisch, denn: 

25 erste Hilfe-Tipps bei Trigger, Flashbacks, Stress, Angst und Panik

25 erste Hilfe-Tipps bei Trigger, Flashbacks, Stress, Angst und Panik

Wichtig: Es sind Tipps, die Dir helfen können Dich wieder selbst zu regulieren, einen Zustand der Übererregung- oder Untererregung abzufangen.

Solltest Du komplett überflutet werden von einer Situation, scheu Dich nicht Dir Hilfe zu holen.

Diese Tipps ersetzen keine ärztliche oder therapeutische Unterstützung oder Behandlung!

1.  Gehe aus der Situation heraus, z.B. in den Garten, eine Runde um den Block.

2.  Wenn das nicht möglich ist, schau Dich im Raum um, konzentriere Dich auf Gegenstände in einer bestimmten Farbe, z.B. was ist alles blau im Raum… .

3.  Bewusst Atmen! Lass die Anspannung beim Ausatmen los.

4.  Trage einen Noppen-, Massageball in der Hosen oder Jackentasche mit.

5.  Progressive Muskelentspannung: Muskeln anspannen, entspannen.

6.  Umarme Dich selbst, streichel Deine Gesicht, jede liebevolle Zuwendung ist hilfreich.

7.  Beten kann helfen.

8.  Höre Dir eine Meditation oder schöne Musik an.

9.  Versuche Dir positive Gedanken zu machen!

10.  Nehme Notfalltropfen von Bach – Rescue Remedy

11.  Lege die Hände auf Dein Herz, atme ruhig und gleichmässig

12.  Klopfe zwischen den Augenbrauen mit einem Finger ganz leicht und sanft

13.   Gibt es Tiere oder Menschen die Du sehr magst? Stell Dir vor Du unternimmst mit ihnen etwas schönes.

14.  Gehe Deiner Phantasie an einen wunderschönen, geborgenen Ort.

15.  Betrachte schöne Dinge, Blumen, gehe spazieren, umarme Bäume.

16. Versuche Dich auf etwas zu konzentrieren, dass Du schön find est.

17.  Erinnere Dich an eine entspannte Situation, an ein lustiges Erlebnis.

Versuche Dich an das Gefühl zu erinnern, dass Du dabei empfunden hast.

18.  Lege Eiswürfel oder etwas Kaltes auf Deinen Unterarm.

19.  Rieche an einem starken, ätherischen Öl oder kaue etwas starkes (Pfefferminz).

20.  Konzentriere Dich auf die Unterlage auf der Du sitzt, spüre Deinen Po. Wenn Du stehst, spüre die Verbindung zum Boden, spüre Deine Fußsohlen.

21.  Orientiere Dich im Raum. Schau Dich um, drehe Dich mit dem Oberkörper mit, nehme wahr: im Moment wirst Du nicht an Leib und Leben bedroht.

22.  Klopfe Deinen Körper ab, spüre Deinen Körper und Deine Körpergrenzen.

23.  Trinke einen Schluck Wasser, konzentriere Dich wie das Wasser durch den Rachen, die Speiseröhre in den Magen fließt.

24.  Zähle rückwärts z.B. von 130 auf 122.

25.  Summen, Singen

Im folgenden Video findest Du auch einige Tipps, wenn der Andere getriggert ist oder außer sich:

Hier sind Tipps nur für Dich, auch hilfreich bei zuviel Stress!

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Ich weiß, wie prägend diese
traumatischen Erfahrungen sind
  – und wie lange sie Dein Leben beeinflussen können.

Du musst diesen Weg nicht allein gehen.

In einem 20-minütigen Orientierungsgespräch kannst Du herausfinden,

ob Du Dich bei mir gut aufgehoben fühlst und ob meine Begleitung für Dich passt.

Gleichzeitig erfährst Du, wie ich arbeite und was ich Dir anbieten kann.

Dieses Gespräch ist keine therapeutische Sitzung, sondern eine Möglichkeit,

um gemeinsam zu schauen, ob eine Zusammenarbeit für Dich

der richtige nächste Schritt sein kann.

Selbstregulation – der Schlüssel für ein erfülltes Leben

Selbstregulation – der Schlüssel für ein erfülltes Leben

Selbstregulation – der Schlüssel für ein erfülltes Leben

Was ist Selbstregulation?

Selbstregulation bezeichnet die Fähigkeit, Aufmerksamkeit, Impulse, Emotionen und Handlungen eigenständig zu steuern.

Selbstregulation ist die Fähigkeit, in Zeiten aufkommender positiver oder negativer Gefühle ein inneres Gleichgewicht zu wahren. Eine zentrale Komponente besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen externen Anforderungen und individuellen Bedürfnissen zu finden.

Es geht dabei nicht darum, eigene Wünsche oder Bedürfnisse zu vernachlässigen, sondern vielmehr darum, diese im Einklang mit den Bedürfnissen anderer zu bringen. Es geht darum, für sich selbst zu sorgen, aber auch für das Wohl anderer zu sorgen, um ein harmonisches und selbstbestimmtes Handeln zu ermöglichen.

Im Kontext der Selbstregulation ist es manchmal erforderlich, eigene Bedürfnisse vorübergehend zurückzustellen, insbesondere wenn sie nicht im Einklang mit höheren Zielen stehen.

Ein typisches Beispiel wäre das Verlangen nach Schokolade: Dieses Verlangen zu befriedigen, ohne die langfristigen Ziele, wie Gewichtsabnahme oder die Gesundheit, zu berücksichtigen, könnte dem übergeordneten Ziel widersprechen.

Wie entsteht Selbstregulation?

Die Entwicklung der Selbstregulation beginnt bereits in den ersten drei Lebensjahren, einer Zeit, in der wir uns nicht bewusst erinnern können, die jedoch einen starken Einfluss auf unsere Persönlichkeitsentwicklung hat.

In dieser Phase werden grundlegende Glaubenssätze geprägt, während die Nervenbahnen und das Gehirn noch nicht vollständig ausgereift sind.

In dieser Phase benötigen wir eine primäre Bezugsperson, die uns beruhigt und unterstützt (Co-Regulation), aber auch motiviert, uns Anreize bietet und einfühlsam darauf achtet, wenn wir überfordert sind, um uns sofort wieder zu beruhigen.

Während der ersten drei Lebensjahre sind wir auf diese verlässlichen Bezugspersonen angewiesen, um uns sicher in der Welt zu orientieren und zu entwickeln.

Hier ist ein Link zu einem informativen Video, das deutlich illustriert ist, wie bedeutsam eine einfühlsame Bezugsperson ist, die auf das Kind reagiert und es in seiner Entwicklung unterstützt: 

Still Face Experiment⇒  (klicke auf den Link zu wirst weitergeleitet zu  einem Video bei Youtube)

Die sichere Bindung ist das wichtigste für die Entwicklung des Babys. Der Blickkontakt und die liebevolle Zuwendung sind existentiell.

Wenn diese Bezugsperson dazu nicht fähig war, auf uns einzugehen, uns zu beruhigen oder auch mal bisschen zu aktivieren, damit die Nerven weiterwachsen und neue Verknüpfungen gebildet werden, bleibt das Nervensystem nur in einem begrenzten Rahmen (in einer kleiner Amplitude) schwingungsfähig.

Wir kommen dann sehr schnell an die Belastungsgrenzen von Anspannung (Anforderungen) oder können uns nicht gut entspannen.

Hier spricht man vom Window of Tolerance (WOT)

 

Window of Tolerance

Ein gesundes Nervensystem ist flexibel. Es kann schwingen zwischen Anspannung und Entspannung und kann sich jederzeit den Gegebenheiten anpassen.

Das autonomes Nervensystem:

Das Sympathikus ist zuständig für Freude, Neugierde, Wachheit, Aktivität, Erregung.

Der Parasympathikus dient der Regeneration, der Ruhe, Schlaf, Sicherheit, Geborgenheit, Verbundenheit und der Entspannung.

 

Zur Seite: Traumatisierung und Nervensystem ⇒
Window of Tolerance - Selbstregulation

Je größer das Windows of Tolerance ist, umso mehr sind wir fähig auch bei höherer Anspannung oder Stress, in einer gesunden Reaktion zu bleiben und uns zu regulieren.

Aber auch für unser Glücksempfinden brauchen wir ein weites WOT. Wie weit hat das Kind auch gelernt den sympathische Grenze zu erweitern. Wurde ausgelassen gespielt, getobbt und gelacht?

Wir sprengen nicht den Rahmen, indem wir über die Grenzen hinausschießen. Entweder in den absoluten Sympathikusbereich:

– Übererregung und extreme Anspannung, auch im Körper und in den Muskeln

– Bluthochdruck – Asthma – verspanntes Kiefer

– Die sozialen Interaktionen werden schwierig, man kann nicht mehr wahrnehmen, was der Andere braucht.

– Schamgefühle (ich bin nicht gut genug), Schuldgefühle (bin an allem selber schuld)

oder in den Parasympatischen Bereich:

– die absolute Erstarrung, in der wir nur noch müde, ausgelaugt, erschöpf sind und im Leben keinen Sinn mehr sehen. 

– Depressionen

– Ängste

– Totstellreflex

Was passiert, wenn wir uns nicht selbst regulieren können?

Ein Mangel an Fähigkeit zur Selbstregulation kann verschiedene negative Auswirkungen auf unser Leben haben.

Beispielsweise können Schwierigkeiten bei der Regulation von Wut auftreten oder wir lassen uns zu schnelle ablenken , was zu einem schnellen Verlust der Konzentration und einem allgemeinen Mangel an Fokus führen kann.

Zudem wird das Setzen von Grenzen zu einer Herausforderung, da es in Situationen schwierig ist, das eigene Körpergefühl und die eigenen Grenzen angemessen wahrzunehmen.

Ein weiteres Ergebnis einer unzureichenden Selbstregulation ist die Schwierigkeit, Abstand zu eigenen Emotionen zu gewinnen, was zu einer überwältigenden Flut von Gefühlen führen kann.

Menschen, insbesondere jene, die traumatische Erlebnisse durchlebt haben, neigen dazu, Situationen durch eine verzerrte Linse der vergangenen traumatischen Erlebnisse wahrzunehmen. Dies führt zwangsläufig zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen, die sowohl für die Betroffenen als auch für ihr Umfeld Stress und Frustration verursachen können.

Die Symptome einer unzureichenden Selbstregulation können vielfältig sein und umfassen unter anderem:

Symptome einer mangelnden Selbstregulation:

• Unterdrücken von Emotionen

• Wir spüren uns nicht mehr

• Übermässiges Rauchen, Trinken, Drogen, Essen, obwohl wir es besser wissen, wir kommen aber nicht dagegen an

• Wutanfälle

• Schlafstörungen

• Panikattacken

• Angststörungen

• Essstörungen

• Depressionen

 

Es ist wichtig zu verstehen, dass Gefühle in Form von interpretierten Körperempfindungen auftreten. Der Körper reagiert zunächst auf äußere Reize, die aufgrund vergangener Erfahrungen dann benannt werden.

Beispielsweise können körperliche Symptome wie Herzklopfen, Magenbeschwerden, beschleunigter Atem und zitternde Hände auftreten, die sowohl bei Angst als auch bei intensiver Verliebtheit auftreten können.

Diese Interpretationen prägen unsere Stimmung maßgeblich. Die Bedeutung der eigenen Körperempfindungen zu erkennen und zu verstehen sowie bisherige Interpretationen kritisch zu hinterfragen, ist daher von großer Bedeutung.

12 Fragen um zu überprüfen, ob Du Dich selbst regulieren kannst:

1.  Wie geht es Dir wenn Dich jemand kritisiert? Fällt alles in Dir zusammen, versinkst Du in einem tiefen Loch?

2. Kannst Du ruhig und gelassen Deine Meinung sagen oder überrollt Dich die Wut?

3.Kannst Du gut einschlafen oder liegst Du lange wach, denkst und grübelst über alles mögliche, kannst nicht abschalten?

4. Kannst Du ganz selbstverständlich Grenzen setzen, wenn jemand diese übertritt?

5. Kannst Du Nein sagen?

6. Kannst Du Dich konzentrieren?

7. Kannst du den Focus auf ein Ziel halten und dieses verwirklichen?

8. Kannst Du Wünsche verschieben, weil etwas anderes wichtiger ist?

9. Kannst Du präsent zuhören, oder schweifen Deine Gedanken schnell ab?

10. Kannst Du spontane Impulse kontrollieren oder lässt Du immer Deinen Gefühlen und Bedürfnissen freien Lauf?

11. Kannst Du Dich nach Stress, Schwierigkeiten, Verlusten, Niederlagen wieder relativ schnell beruhigen und kommst wieder in Deine Mitte? 

12. Kannst Du eine Pause zwischen Reiz und Reaktion machen?

 

All diese Situationen sind verbunden mit einem höheren Energielevel in Deinem Körper. Du kommst evtl. sogar in einen Stresszustand oder eine Übererregung.

Selbstregulation ist absolut wichtig für gute Beziehungen, soziale Interaktionen und für erfolgreiches Handeln, Ziele zu verfolgen und umzusetzen.

Es ist wichtig zu lernen eine Balance zu finden um Über- und Untererregungszustände weitgehend zu vermeiden.

Übungen zur Selbstregulation:

 

Hilfreiche Übungen aus der Körperorientierten Traumatherapie sind enorm hilfreich.

Für den Sympathikus: Ressourcenarbeit, Dankbarkeitsübungen. Aktivitäten die Dir Freude bringen und Deine Kreativität fördern, Tanzen, Reiten usw.

Für den Parasympathikus: Meditationen, Spaziergänge, Achtsamkeitsübungen, Waldatmen, Yoga usw.

Z.B. Atemübungen: Einatmen- kurze Pause- Bewusstes langes Ausatmen 5-7 mal wiederholen

 

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Gefühle, der Maßstabe aller Dinge, sind sie immer wahr?

Gefühle, der Maßstabe aller Dinge, sind sie immer wahr?

Sind die Gefühle der Maßstab aller Dinge?

Du musst Deine Gefühle wahrnehmen Du musst sie spüren! Gefühle sind viel wichtiger als unser Verstand. Glaubst Du das auch?

Nur wenn Du authentisch Deine Gefühle wahrnimmst, ausdrückst ohne Einschränkung bist Du wahrhaftig. Runter schlucken, unterdrücken geht nicht…?

Stimmt das?

Gefühle sind das Non plus Ultra geworden.

Steht Dir jemand gegenüber der seine Gefühle nicht zeigen kann, entsteht in dir der Wunsch, diesen Menschen muss man knacken? Den Panzer aufbrechen? 

Doch gerade das Gegenteil ist der Fall, die meisten Menschen haben ein riesengroßes Problem mit Grenzen setzen können. Es geht nicht darum, dass sie einen Panzer aufgebaut haben, sondern darum, dass sie sich in Ihren Gefühlen verloren haben, dadurch ein scheinbares Bild im Außen von sich aufbauen von Stärke und Scheinidentität.

Denn gerade das völlige überschwemmt werden von Gefühle kann zu enormen Problemen führen.

Also alles mit dem Verstand regulieren? Nein, auch das ist keine Lösung.

Was also tun?

Aber schauen wir und doch zuerst an wie Gefühle entstehen.

Gefühle folgen auf eine innere Reaktion des Körpers. Gefühle sind sozusagen interpretierte Körperempfindung,

Unsere Bewertung ist gelernt und kann deshalb verändert werden.

Dich berührt etwas in Sekundenschnelle, ob positiv oder negativ, dein Gehirn stellt Verknüpfungen her und das wie Du es empfindest, wird in Gefühlen ausgedrückt.

Also sind Gefühle Folgen von einer vorangehenden Körperwahrnehmung, einer Körperreaktion.

Schon Babys haben Körperempfindungen. Durch die Eltern lernen wir wie diese Empfindung benannt wird. Hunger, Angst, Wut, Trauer usw.

Es ist aber so, dass die Namen für diese Körperempfindungen aus zweiter Hand sind, sozusagen von einer anderen Person, der Mutter z,B, benannt wurde.

Du kennst bestimmt das Gefühl von Angst, würdest es auch so benennen, weil Du es so gelernt hast, aber vielleicht ist es eher eine Wut.

Schmetterlinge im Bauch kannst Du fühlen, wenn Du verliebt bist, aber auch wenn Du nachts durch die Straßen irrst, Dich verlaufen hast, das grummeln im Bauch ist dann eher Angst.

Wenn Eltern ein Problem mit Trauer haben, dieses Gefühl unterdrücken, werden Körperempfindungen/Reaktionen beim Kind vielleicht mit Unachtsamkeit, Angst oder Ablehnung interpretiert.

Es gibt auch hier Unterschiede im Geschlecht. Frauen dürfen weniger Wut zeigen, reagieren dann eher mit Trauer, Männer können dagegen oft keine Trauer zeigen und spüren diese nicht.

Gefühle sind selten in der Gegenwart

Da die Interpretationen sehr früh gelernt wurden und mit bestimmten Erfahrungen verknüpft sind, regieren wir in der Gegenwart mit Interpretationen der Vergangenheit. Ähnlich erlebte Situationen im Hier und jetzt lassen das Gehirn sofort Verknüpfungen erstellen zur Vergangenheit und so wird dann die Situation gefühlt.

Das kann dann natürlich sein, dass eine völlige überzogene Fehlinterpretation vorliegt, und es eventuell völlig an der aktuell erlebten Situation vorbei wahrgenommen, also völlig extreme Gefühlsausbrüche stattfinden, die in keinem Verhältnis stehen zum aktuell Erlebten.

Auch kann jeder extreme, eventuell auch positive Reiz der Umwelt zu einer Stressreaktion und negativer Fehlinterpretation führen, weil diese Reize das Gehirn überfordert und es als Gefahr interpretiert wird..

Du siehst also das mit den Gefühlen ist nicht so einfach.

Gerade traumatisierte Menschen werden von den Gefühlen völlig überfordert, es entstehen Dissoziationen. 

Was kannst Du jetzt tun?

Du kannst lernen Dich selber aus einer Beobachterposition zu betrachten. Dadurch gehst Du nicht in eine Identifikation mit dem Gefühl.

Gedenken kommen und gehen, Gefühle kommen und gehen.

Wenn Du nicht überwältigt werden möchtest, spüre immer zuerst im Körper, wo spürst Du das Gefühl, wie nimmst Du es wahr:

Heiß oder kalt, wo sitzt es im Körper,  ist es drücken, einengend, stechend, kribbelnd  usw.

Dadurch bleibst Du im Beobachter- Ich und es entsteht nicht die Gefahr, dass Du Dich völlig mit dem Gefühl identifizierst und überflutet wirst.

Hier entsteht die Pause zwischen Reiz und Reaktion!

Hier kommst Du zu meinem You-tube Kanal:
Das innere Kind braucht einen Erwachsenen der erwachsen ist!

Das innere Kind braucht einen Erwachsenen der erwachsen ist!

„Das innere Kind braucht Dich!“

Die innere Kindarbeit ist ein wichtiger Bestandteil auf Deinem Weg, die frühkindlichen Traumen zu bewältigen.

Dein erwachsenes Ich darf und soll sich dem verletzten, verstörten und einsamen Kind in Dir zuwenden, es herausholen aus der Isolation, es trösten, halten, lieben, ihm endlich die Zuwendung geben, die es immer vermisst hat.

 

Was bedeutet wirklich erwachsen sein?

Was wäre das Ziel?
Was wäre der Gewinn Deiner Bewusstwerdung?

 

• Dir ist bewusst, dass Du für Dein Glück und Deine Zufriedenheit nur selbst sorgen kannst.

• Du bist nicht mehr abhängig von der Gunst und dem Zuspruch von Anderen.

• Du kannst konstruktive Kritik annehmen und nutzt sie für Dich um Dich weiterzuentwickeln und zu wachsen.

• Deine Lebensenergie steht Dir zur Verfügung und Du kannst sie einsetzen um zu planen und Ziele zu erreichen.

• Du kennst Deine Bedürfnisse und weißt, wie Du sie Dir erfüllen kannst.

• Du kannst damit umgehen, wenn andere Deine Wünsche und Bedürfnisse nicht erfüllen.

• Du kannst akzeptieren, wenn ein Anderer eine andere Meinung hat oder andere Bedürfnisse. Du beharrst nicht auf die Durchsetzung Deiner Interessen.

• Du bist Dir bewusst über Deine Stärken und Schwächen.

• Du kannst Dich abgrenzen und Nein sagen.

• Gleichzeitig siehst Du aber auch: “ Das Du, Du siehst Dein Gegenüber!“ Du kannst Rücksicht nehmen, Toleranz walten lassen und bist Kompromissbereit ohne Dich selbst dabei aufzugeben.

• Du kannst klar auf Deine Vergangenheit blicken, hast Dich in dir ausgesöhnt, suchst keine Schuld beim Versagen der Eltern oder Anderen und hast das Bestmögliche für Dich entwickelt. 

Nein, wir müssen nicht perfekt sein, wir dürfen Fehler machen, es geht um die Blickrichtung und es geht vor allem um die Bewusstheit, dass all die schlimmen Gefühle, Ängste, Panik u.v.m einen Grund haben. Es hat einen Grund warum wir uns nicht abgrenzen können, warum wir nicht wirklich wissen wer wir sind!

Es geht um die Bewusstheit, dass Selbstwertprobleme bis zur vollständigen Selbstverachtung nicht „normal“ sind.

Und es geht um Deine Bereitschaft zu suchen, nach dem Grund, der Ursache.

Es ist wichtig zuerst den erwachsen Anteil genau zu definieren.

Was hast Du bewältigt, wer bist Du in der Welt, welche Stärken und Potentiale hast Du? Aber auch welche Schwächen, Ecken und Kanten hast Du als reine Charakterstruktur. 

Welche Ressourcen hast Du im Hier und Jetzt!

Aus dieser erwachsenen Ich- Bewusstheit kannst Du Dich auf die Suche machen nach diesem verängstigten Kind in dir und: es braucht Geduld.

Das innere Kind in Dir wird misstrauisch sein, zögernd, abwartend ob Du es jetzt wirklich beschützen kannst, nachdem Du Dich Jahre/Jahrzehnte lang nicht gekümmert hast. 

 

Du hast deine Kindheit vergessen, aus den Tiefen

deiner Seele wirbt sie um dich.

Sie wird dich so lange leiden machen, bis du sie erhörst.

Hermann Hesse

Aber genau hier beginnt die Schwierigkeit, denn viele Menschen sind unbewusst im erwachsenen Alter noch identifiziert mit dem inneren Kind. Sie können nicht unterscheiden, was ist das erwachsene Ich und wie zeigt sich das innere Kind. 

Es äußert sich zwar durch Krankheiten seelische und körperlicher Art, durch Ängste, Depressionen, Zwänge und vielen anderen Symptomen, aber der Mensch sucht lieber im Außen nach der Lösung, bekämpft die Symptome, anstatt sich der wahren Ursache und dem kleinen, ängstlichen Kind zuzuwenden.

Sie können das innere Kind nicht wahrnehmen, es nicht als verletzten, kindlichen Anteil in sich erkennen, der Aufmerksamkeit und Zuwendung so dringend braucht.

Es ist schwer vorstellbar, und ja es ist manchmal auch gar nicht so leicht. Denn Neues macht Angst. Das Eintauchen in die unbewussten, tiefen unterbewussten Ebenen in uns…, was könnte uns dann alles überfluten? 

Aber vor dem Du Angst hast, dass ist immer schon da, nur tief verborgen, verdrängt und vergraben. Es kostet viel mehr Kraft, das ein Leben lang zu unterdrücken, als kurz nochmal den Schmerz zu spüren.

Oft weiß man auch nicht wie es wirklich geht dieses „Erwachsen“ werden.

 

Wie stärkt man das erwachsene Ich?

Wie kann man lernen zu differenzieren, wer spricht jetzt da in mir, wer fühlt?

„Sind es wirklich die Muster aus der Vergangenheit, so wie ich reagiere? In Partnerschaften in der Partnerwahl, in beruflichen oder alltäglichen Situationen, in denen ich wie ferngesteuert bin? „

Als traumatisierter Mensch hat man vieles versucht, alle möglichen Strategien hast Du gewählt, von Verdrängung, Ignoranz, Abwertung, Verleugnung einerseits, aber auch positives Denken, rein geistige Erklärungsversuche u.v.a. , alles hat nicht in der Tiefe positive, dauerhafte Wandlung gebracht. 

Vielleicht gibt es Momente, da wirst Du extrem wütend, tobbst, schreist, zertrümmerst Gegenstände, doch alles nutzt nichts.

Du funktionierst im Außen, wie Du in der Kindheit funktioniert hast, aber führst Du ein erfülltes, glückliches Leben?

Du passt Dich an, achtest zu wenig auf Dich und tief in Dich hinein zu spüren, unterlässt Du lieber, es könnte weh tun.

Aber: auch wenn Du nicht hin spüren willst, das inneres Kind macht sich bemerkbar.

Es ist immer da, aber da Du es nicht klar führen kannst, entwickelt es eine eigene Dynamik. Es möchte wie ein Kind im Außen geführt und reguliert werden, Sicherheit und Halt durch Dich bekommen.

Wenn es so ist, dass dieser Anteil mit dir so verwickelt ist, so viel Raum einnimmt, dass ihr so miteinander verschmolzen seid, dann kann auch der erwachsene Anteil nie wirklich erwachsen geworden sein.

Zu stark ist noch die Bedürftigkeit des Kindes nach Liebe. Es wird im Außen gesucht, irgendwo muss doch die Mama oder der Papa sein, der es bedingungslos liebt.  Immer noch wird ein/eine Schuldiger/Schuldige gesucht. der für das unglückliche Leben verantwortlich ist.

Solange, bis der Mensch wirklich erwachsen handelt und die Verantwortung für sich und die Fürsorge für sein, das innere Kind selbst übernimmt! 

Anzeichen dafür, dass Du noch nicht wirklich Dein erwachsenes Ich leben kannst:

• Dir fällt es immer noch schwer Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen?

• Du fühlst Dich zu schwach und klein um Dein Leben selbst meistern zu können?

• Du hast noch immer keinen Kontakt zu Deinen Bedürfnissen?

• Du weißt nicht, was Deine wirklich Wünsche und Träume sind?

• Du bist mehr bei den Wünschen und Erwartungen der Anderen und versuchst sie zu erfüllen?

• Du hast eine große Angst Fehler zu machen?

• Du hast Angst vor Kritik und Zurückweisung?

• Du hast Angst falsche Entscheidungen zu treffen, lieber machst Du wie gewohnt weiter?

• Du bist Dir gar nicht bewusst, welche Kraft und Entscheidungsfreiheit Du hast, welche Möglichkeiten Dein Leben selbst zu gestalten, weil die Glaubensätze der Eltern immer noch Prioriät haben?

•Du bist davon überzeugt, dass Du nicht liebenswert bist und tust alles Mögliche um Liebe zu verdienen

Was kannst Du tun? Spricht das innere Kind?

• Lerne Dich zu beobachten, lerne zu differenzieren, hinterfrage Deinen Reaktionen in kleinen alltäglichen Situation, wer reagiert jetzt in Dir.

• Spüre in Dich hinein, woher kennst Du diese Verletzungen. Wenn Dich jemand kränkt, hat das Ausmaß Deiner emotionalen Reaktion wirklich mit dem Anderen zu tun. Oder reagierst Du zu stark.

• Kommen Bilder hoch, wenn Du hinterfragst?

• Ist es ein Glaubenssatz, den Du von Deinen Eltern übernommen hat, der immer wieder an Deinem Selbstwert nagt.

• Ist es die altbekannte Angst vor Ablehnung, mangelnde Wertschätzung, Abwertung, die Du schon von klein auf kennst.

• Woher kommt diese Angst, wenn Du Nein sagen möchtest. Wie war die Reaktion Deiner Bezugspersonen auf ein Nein von Dir?

• Wurde Dir angedroht aus der Familie ausgeschlossen zu sein emotional durch ignorieren und schweigen oder Du die Androhung Du kommst in ein Heim, wenn Du Dich nicht fügst.

• Wenn Dich jemand verletzt, mache eine Pause, gehe aus dem Zimmer und spüre, woher kennst Du diese Gefühle. 

 

Hole Dir Hilfe, wenn Du alleine nicht zurecht kommst!  Ein erfahrener Berater kann Dich leiten und führen, Dich motivieren und Dir die Hand reichen, damit Du endlich ein erfülltes, lebendiges und leichteres Leben führen kannst. Du bekommst kompetente Hilfestellung wie Du das innere Kind am besten erreichen und schützen kannst.

Du lernst, auf einer tiefen seelischen Ebene, wie Du als wirklich Erwachsener, es liebevoll in den Arm nimmt, es beschützt und begleitet, tröstet und die Sicherheit schenkt, die es so dringend braucht.

Damit der Schmerz Deine Kinderseele heilen kann!

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