Narzisstischer Vater
Der Sohn oder die Tochter eines narzisstische Vaters zu sein hat enorme Auswirkungen auf Dein Leben.
Narzissmus zeigt sich in verschiedenen Facetten, es gibt den grandiosen, offenen Narzissten, aber auch die subtilere Form der vulnerable verdeckte Narzisst.
1. Der Unterschied zwischen einem grandiosen und einem verdeckten narzisstischen Vater
Nicht jeder narzisstische Vater zeigt sein Verhalten auf offensichtliche Weise. Es gibt zwei Haupttypen von narzisstischen Vätern, aber auch diese können zwischen den Verhaltensweisen wechseln.
- Der grandiose (offene) narzisstische Vater: Er präsentiert sich als charismatisch, dominant und überlegen. In seiner Welt ist er immer der Beste, der Erfolgreichste, der Klügste. Sein Ego ist aufgeblasen, und er braucht ständige Bewunderung. Er neigt dazu, andere zu dominieren, herabzusetzen und mit harscher Kritik zu kontrollieren. Beispiel: Er könnte an jedem Familienessen betonen, dass niemand an seine beruflichen Erfolge heranreicht, und die Leistungen seiner Kinder kleinreden, um sich selbst größer zu machen.
- Der verdeckte (versteckte) narzisstische Vater: Im Gegensatz zum grandiosen Narzissten erscheint er oft als bescheiden, selbstlos oder sogar als Opfer. Doch hinter dieser Fassade manipuliert er subtil durch Schuldgefühle, emotionale Abhängigkeit und stille Erwartungen. Seine Anerkennung ist nie direkt oder uneingeschränkt – es gibt immer eine Bedingung oder einen Haken. Beispiel: Er hilft Dir vielleicht scheinbar uneigennützig, betont aber später, wie sehr er sich für Dich aufopfert und macht Dich emotional abhängig.
2. Die Rolle des Vaters in der Entwicklung des Kindes
Ein Vater spielt eine entscheidende Rolle in der emotionalen, psychischen und sozialen Entwicklung seines Kindes. Er vermittelt wichtige Werte, dient als Vorbild für Beziehungen und beeinflusst maßgeblich das Selbstbild seines Kindes. Besonders in folgenden Entwicklungsphasen ist seine Präsenz von Bedeutung:
Kleinkindalter (0-3 Jahre)
In den ersten Lebensmonaten und -jahren ist die Mutter meist die primäre Bezugsperson des Kindes. Durch den Vater jedoch erweitert sich die Wahrnehmung der Welt. Ein liebevoller und stabiler Vater ermöglicht dem Kind, neue Erfahrungen außerhalb der engen Mutter-Kind-Bindung zu machen. Er bringt das Kind spielerisch mit der Umwelt in Kontakt, ermutigt zur Exploration und hilft ihm, zwischen Nähe und Distanz zu balancieren.
Tiefenpsychologisch gesehen, ist der Vater in dieser Phase oft das „Tor zur Außenwelt“. Während die Mutter für Geborgenheit und emotionale Sicherheit sorgt, bringt der Vater das Kind mit neuen Herausforderungen in Kontakt. Er vermittelt die ersten Erfahrungen mit Grenzen, Risiko und Vertrauen in die eigene Wirksamkeit. Ein gesunder Vater fördert somit die Entwicklung der Autonomie, während ein narzisstischer Vater Unsicherheiten schüren kann.
- Der grandiose narzisstische Vater zeigt sich oft als übermächtige, bewunderungsbedürftige Autorität. Er setzt das Kind unter Druck, ihn zu idealisieren, und gibt wenig Raum für eigene Entdeckungen. Er kann impulsiv und fordernd sein und duldet keine eigenständigen Entscheidungen des Kindes. Das Kind kann so lernen, dass es sich nur über Anpassung und das Erfüllen von Erwartungen Anerkennung verdienen kann.
- Der verdeckte narzisstische Vater hingegen gibt sich scheinbar zurückhaltend, erwartet aber auf subtile Weise Anerkennung und emotionale Versorgung durch das Kind. Er vermittelt dem Kind, dass seine Liebe und Aufmerksamkeit bedingungsabhängig sind, und nutzt Schuldgefühle als Werkzeug. Das Kind erlebt eine unsichtbare Last, die es daran hindert, frei und unbeschwert die Welt zu erkunden.
Statt die natürliche Neugier zu fördern, kann ein narzisstischer Vater das Kind entweder zu stark kontrollieren oder es emotional vernachlässigen, was die Entwicklung eines stabilen Urvertrauens erschwert. Das Kind kann sich entweder innerlich zurückziehen oder in einem ständigen Kampf um Anerkennung gefangen sein. Das Gefühl, niemals wirklich gesehen oder angenommen zu werden, kann sich tief in das psychische Erleben einprägen und sich in späteren Beziehungen widerspiegeln.
Kindheit (3-12 Jahre)
In dieser Phase beeinflusst der Vater das Selbstwertgefühl und die sozialen Fähigkeiten des Kindes. Ein narzisstischer Vater vermittelt hier oft die Botschaft, dass das Kind sich Anerkennung verdienen muss, was langfristig zu Perfektionismus und Leistungsdruck führen kann. Der Vater sollte in dieser Zeit ein sicherer Hafen sein, der das Kind in seinen individuellen Interessen bestärkt. Ein narzisstischer Vater jedoch nutzt diese Phase oft dazu, seine eigenen Ideale auf den Sohn oder die Tochter zu projizieren oder es für seine eigenen Zwecke zu instrumentalisieren.
Pubertät (12-18 Jahre)
In dieser prägenden Zeit sucht das Kind nach Identität und Unabhängigkeit. Ein narzisstischer Vater kann durch übermäßige Kritik oder überzogene Erwartungen die Identitätsfindung erheblich erschweren und die Abhängigkeit des Kindes verstärken. Statt einer gesunden Ablösung kann er das Kind manipulieren, um weiterhin Kontrolle zu behalten, sei es durch Schuldgefühle oder Einschüchterung.

Anzeichen für einen narzisstischen Vater
1. Du genügst nie! Was auch immer Du tust, es wird immer kritisiert. Dein Vater ist extrem grandios, er hat immer recht. Wenn Du seine Aufmerksamkeit erreichen willst, musst Du Leistung bringen – und zwar nach seinen Vorstellungen. Was auch immer Du tust, er hat bessere Ratschläge, bessere Ideen, und in seinen Augen kannst Du es ohnehin nicht richtig machen.Selbst wenn Du es einmal schaffst, etwas gut zu machen, kommt kein Lob von ihm. Stattdessen spielt er Deine Leistung herunter oder zeigt Dir, was noch besser hätte sein können. Du wirst ihn niemals erreichen können. Der dadurch entstehende Leistungsdruck ist enorm. Und selbst wenn Du erfolgreich bist: „Die Leere bleibt.“
2. Er übertrifft alle anderen. In seinen Erzählungen ist er immer der Beste. Er hat eine grenzenlose Fantasie, schmückt seinen Erfolg aus und brüstet sich mit berühmten Bekannten, die angeblich seine engsten Freunde sind.
3. Du bist sein Vorzeigeobjekt. Seine Familie und Kinder existieren für ihn nur, um ihn in einem besseren Licht dastehen zu lassen. In der Öffentlichkeit prahlt er mit den Erfolgen seiner Familie, doch privat haben diese Erfolge keine Bedeutung für ihn.
4. Er ist extrem kränkbar. Wie eine narzisstische Mutter reagiert er empfindlich auf Kritik. Sobald Du es wagst, Kritik zu äußern, kann er mit heftiger Wut und Aggression reagieren, sodass Du schnell wieder klein beigibst und Dich unterwirfst.
5. Er benutzt andere Menschen. Sie existieren in seinem Leben nur, um seine Wünsche zu erfüllen. Sobald sie ihn kritisieren oder nicht mehr nützlich sind, werden sie gnadenlos aus seinem Leben verbannt.
6. Er geht über Leichen. Um seine Bedürfnisse durchzusetzen, schreckt er vor nichts zurück. Ob im Berufs- oder Privatleben – Manipulation und Dominanz bestimmen sein Verhalten.
7. Er braucht Aufmerksamkeit. Er engagiert sich auffällig in Vereinen, übernimmt Leitungsrollen und spielt den perfekten Unterstützer für andere – jedoch nur, um Bewunderung und Anerkennung zu erhalten. Zu Hause interessiert ihn das Wohl seiner Familie nicht. Wie es seinen Kindern, wie es Dir seelisch geht, ist ihm völlig egal.
8. Gemeinsame Zeit gibt es nur zu seinen Bedingungen. Wenn er Zeit mit Dir verbringt, dann ausschließlich mit Aktivitäten, die ihn interessieren. Deine Wünsche spielen keine Rolle. Hast Du Glück, gibt es eine Überschneidung mit seinen Hobbys – aber frag Dich, ob es wirklich Deins ist oder ob Du es nur tust, um ein paar Minuten Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen.
9. Unterstützung nur aus Eigennutz. Er unterstützt Dich nur, wenn es ihm selbst Vorteile bringt. Zum Beispiel fährt er Dich zu Sportveranstaltungen, nicht weil er sich für Dich interessiert, sondern weil er durch Deine Leistung sein eigenes Ego aufwerten kann.
10. Er kennt weder Mitgefühl noch Empathie. Weder im Beruf noch im Privatleben spielt Empathie für ihn eine Rolle. Falls er sich mitfühlend zeigt, dann nur, weil es ihm selbst in irgendeiner Weise nützt.
In einer liebevollen Beziehung zu beiden Elternteilen könnte das Kind viele Facetten des Lebens kennen lernen:
Die Bedeutung von Männlich – weiblich / Mann- Frau sein, könnte in der frühkindlichen Zeit leicht und spielerisch integriert werden. In dieser Zeit lernt man wie funktionieren Beziehungen.

MÄNNLICH: Fokussiert, aktiv, dynamisch, leistungs- und wettbewerbsorientiert und auch kämpferisch, strukturiert, rational,kontrolliert…
WEIBLICH: Fließend, passiv, rezeptiv, Beziehungs- und familienorientiert, gebärend, wandelnd, empfänglich, intuitiv, Hingabe..
3. Wie verhält sich ein narzisstischer Vater?
Ein narzisstischer Vater stellt sich selbst in den Mittelpunkt. Seine Bedürfnisse, Wünsche und Erfolge stehen über allem. Er hat wenig bis kein Einfühlungsvermögen und benutzt Dich oft als Erweiterung seines eigenen Egos. Vielleicht kennst Du einige dieser Verhaltensweisen:
- Überhöhte Erwartungen: Er verlangt Perfektion von Dir und kritisiert, wenn Du seinen Erwartungen nicht gerecht wirst.
- Mangelnde emotionale Unterstützung: Statt Nähe und Verständnis bekommst Du nur Anerkennung, wenn Du funktionierst.
- Manipulation und Kontrolle: Schuldgefühle, Kritik oder emotionaler Rückzug sind seine Werkzeuge, um Dich zu steuern.
- Neid auf Deine Erfolge: Wenn Du erfolgreich oder glücklich bist, kann das Konkurrenz in ihm auslösen.
- Gaslighting: Er verdreht die Realität, sodass Du an Deiner Wahrnehmung und Deinen Gefühlen zweifelst.
Ein grandioser narzisstischer Vater nutzt oft Einschüchterung und Dominanz, während ein verdeckt narzisstischer Vater sich als Opfer darstellt, um Kontrolle auszuüben.
Ein narzisstischer Vater kann tiefe Wunden bei seinem Sohn oder seiner Tochter hinterlassen. Doch Du bist nicht dazu verdammt, für immer in diesen Mustern gefangen zu bleiben. Indem Du Dich bewusst mit Deiner Vergangenheit auseinandersetzt und neue Wege für Dich findest, kannst Du lernen, Dich selbst anzunehmen und ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben zu führen.
Ob Dein Vater grandios oder verdeckt narzisstisch war – in beiden Fällen hast Du das Recht, Dich aus seinen manipulativen Mustern zu befreien. Du darfst Dein eigenes Leben führen, ohne weiter in seiner Kontrolle zu stehen.
Folgen für das Kind
Egal ob grandios oder verdeckt – ein narzisstischer Vater kann tiefe emotionale Spuren hinterlassen:
- Geringes Selbstwertgefühl: Ständiges Gefühl, nicht genug zu sein.
- Perfektionismus: Angst vor Fehlern, um Kritik oder Liebesentzug zu vermeiden.
- Bindungsprobleme: Schwierigkeiten, gesunde Beziehungen aufzubauen.
- Angst vor Autoritäten: Fühlt sich leicht eingeschüchtert von dominanten Menschen.
- Chronische Schuldgefühle & Selbstzweifel: Besonders nach Kontakt mit dem Vater.
Ein grandioser narzisstischer Vater ist offensichtlich dominant, arrogant und kontrollierend. Ein verdeckt narzisstischer Vater manipuliert subtil durch Schuldgefühle, passiv-aggressive Bemerkungen und emotionale Abhängigkeit. Beide Formen sind toxisch, aber auf unterschiedliche Weise. Während der grandiose Narzisst Angst und Einschüchterung einsetzt, arbeitet der verdeckte Narzisst mit subtiler Manipulation und emotionaler Sabotage.
Das Kind eines grandiosen Narzissten wird oft mit direkter Kritik und Überforderung aufwachsen, während das Kind eines verdeckten Narzissten oft ein unsicheres Gefühl der Unzulänglichkeit und Schuld entwickelt, ohne genau greifen zu können, warum.
Tochter eines narzisstischen Vaters:
Als Tochter wäre es für Dich so wichtig gewesen, das väterliche Prinzip in liebevoller und fördernder Weise zu erleben. Er gibt Dir die Bestätigung im Außen, fördert und unterstützt Dich in Deinen Standing in der Welt. Er gibt Dir die Bestätigung als Frau, Du bekommst durch seine bedingungslose Liebe ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein.
Der Vater ist der erste Mann im Leben einer Tochter und prägt deshalb nachhaltig ihr Männerbild.
Bist Du aber nur die Vorzeigetochter, die sich über Leistungen, Optik oder gutem Benehmen definieren muss, wirst Du diese Prägung ins Erwachsenenalter weiter in Dir tragen. Zukünftige Partner ähneln dann dem Vater, der Dich dominiert, unterdrückt und Du passt Dich an.
Oder Du suchst Dir schwache Partner, die Dir nichts anhaben können? Indem Du, als traumatisierte Tochter die Oberhand hast, Dein Partner ordnet sich Dir eher unter?
War die Prägung durch außergewöhnliche Leistungen und Konkurrenzdenken definiert, gibst Du dem beruflichen Erfolg einen extremen Vorrang und unterdrückst Deine weiblichen Anteile.
Was auch immer Du als Kind getan oder geleistet hast, nie war Dein Vater wirklich zufrieden. Dies treibt Dich auch später zu Höchstleistungen oder einem krankhaften Ehrgeiz.
Andererseits kann aber auch eine absolute Verweigerung von Selbstständigkeit entstehen, man traut sich überhaupt nicht mehr in die Welt und begnügt sich mit minimalsten Lebensansprüchen.
Was lernt eine Tochter mit einem gesunden Vaterbild?
Ein Vater ist für eine Tochter das erste männliche Vorbild in ihrem Leben. Die Art und Weise, wie er mit ihr umgeht, beeinflusst ihr Selbstbild, ihr Selbstwertgefühl und ihre späteren Beziehungen. Ein gesunder Vater gibt seiner Tochter Sicherheit, Bestätigung und eine wertvolle innere Stabilität.
1. „Ich bin wertvoll, so wie ich bin.“ (Selbstwertgefühl)
Ein gesunder Vater vermittelt seiner Tochter, dass ihr Wert nicht von Leistung, Schönheit oder Anpassung abhängt, sondern dass sie einfach wertvoll ist, weil sie existiert. Er zeigt ihr bedingungslose Liebe – egal, ob sie etwas erreicht oder scheitert.
➡ Was er sagt:
✔ „Ich liebe dich, egal, was du tust oder wie du aussiehst.“
✔ „Du bist stark, klug und einzigartig.“
✔ „Du darfst Fehler machen – das ändert nichts an deinem Wert.“
➡ Was passiert, wenn das fehlt?
Ohne diese Bestätigung entwickelt eine Tochter oft Unsicherheiten. Sie sucht dann möglicherweise Bestätigung durch Leistung oder von anderen (z. B. in ungesunden Beziehungen).
2. „Ich verdiene Respekt und gute Beziehungen.“ (Grenzen setzen)
Ein gesunder Vater zeigt seiner Tochter durch sein Verhalten, dass sie Respekt verdient und ihre Grenzen zählen. Er nimmt sie ernst und hört ihr zu.
➡ Was er tut:
✔ Er respektiert ihre Meinungen und Gefühle.
✔ Er zeigt ihr, dass „Nein“ sagen erlaubt ist.
✔ Er geht respektvoll mit der Mutter um – das ist ihr erstes Modell für spätere Partnerschaften.
➡ Was passiert, wenn das fehlt?
Fehlt dieses Fundament, kann eine Tochter lernen, dass sie sich überanpassen muss, um geliebt zu werden. Sie kann Schwierigkeiten haben, „Nein“ zu sagen, und gerät möglicherweise in Beziehungen, in denen sie sich unterordnet oder emotional ausnutzen lässt.
3. „Ich kann mir vertrauen.“ (Selbstbewusstsein & Unabhängigkeit)
Ein gesunder Vater ermutigt seine Tochter, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, Neues auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen. Er nimmt sie ernst, hört ihr zu und stärkt ihr Vertrauen in sich selbst.
➡ Was er tut:
✔ Er lobt nicht nur Erfolge, sondern den Mut, Dinge zu versuchen.
✔ Er hilft, Probleme selbst zu lösen, anstatt sie immer zu retten.
✔ Er zeigt ihr, dass es okay ist, sich auch mal zu irren.
➡ Was passiert, wenn das fehlt?
Wenn ein Vater seiner Tochter nicht vermittelt, dass sie klug und kompetent ist, kann sie sich unsicher fühlen und in Entscheidungen immer nach Bestätigung von außen suchen.
4. „Ein Mann sollte mich liebevoll behandeln.“ (Beziehungsdynamik)
Ein Vater ist das erste männliche Vorbild im Leben einer Tochter. Wenn er respektvoll, liebevoll und verlässlich ist, wird sie später Männer anziehen (oder auswählen), die sie ebenso behandeln.
➡ Was er tut:
✔ Er behandelt sie mit Respekt, hört ihr zu, nimmt sie ernst.
✔ Er geht mit der Mutter respektvoll um – das prägt ihr Bild von Beziehungen.
✔ Er vermittelt, dass Liebe nicht bedeutet, sich selbst aufzugeben.
➡ Was passiert, wenn das fehlt?
Wenn ein Vater seine Tochter abwertet, sie kontrolliert oder emotional vernachlässigt, kann sie später unbewusst toxische oder narzisstische Partner anziehen, weil sie gelernt hat: „Männer sind so.“ oder „Ich muss mich anpassen, um geliebt zu werden.“
5. „Ich darf fühlen, was ich fühle.“ (Emotionale Sicherheit)
Ein gesunder Vater gibt seiner Tochter Raum für ihre Gefühle – Freude, Traurigkeit, Wut, Angst. Er signalisiert ihr, dass sie nichts „falsch“ macht, wenn sie Gefühle hat, sondern dass sie mit all ihren Emotionen angenommen wird.
➡ Was er tut:
✔ Er nimmt ihre Ängste, Sorgen und Wünsche ernst.
✔ Er zeigt, dass auch er Gefühle hat – und dass das okay ist.
✔ Er tröstet sie, wenn sie traurig ist, anstatt ihre Gefühle abzutun.
➡ Was passiert, wenn das fehlt?
Wenn ein Vater Emotionen abwertet („Stell dich nicht so an!“), kann die Tochter lernen, ihre Gefühle zu unterdrücken. Sie könnte später Schwierigkeiten haben, sich selbst und ihre Emotionen ernst zu nehmen.
Eine Tochter mit einem liebevollen, unterstützenden Vaterbild wächst mit einem starken Selbstwertgefühl auf, setzt gesunde Grenzen und wählt Beziehungen, die von Respekt und Liebe geprägt sind.
Ein gesunder Vater zeigt ihr, dass sie wertvoll, stark und liebenswert ist – egal, was sie tut oder wie sie aussieht.
Wenn dieses Fundament fehlt oder toxisch geprägt ist, kann das oft dazu führen, dass sie sich selbst anzweifelt, sich überanpasst oder in ungesunde Beziehungen gerät. Die gute Nachricht ist: Diese Muster können erkannt und verändert werden – durch Selbstreflexion, innere Arbeit und bewusste Entscheidungen für gesunde Beziehungen.
Hier findest Du einen weiteren Blogartikel > Tochter eines narzisstischen Vaters
Sohn eines narzisstischen Vaters:
Ähnlich wie bei den Töchtern, bist auch Du unter einem enormen Druck ihm genügen zu müssen. Leistung und Macht, Wettbewerb bestimmt Dein Leben.
- Du bist das Aushängeschild für Deinen Vater.
- Du musst der Vorzeigesohn sein, mit dem man sich profilieren kann.
- Du hast alles getan um Deinem Vater zu beeindrucken, aber es reicht nie.
- Die Leere und das Gefühl Du genügst nie, es bleibt tief in Deiner Seele verankert.
- Es könnte aber auch sein, das Dein Vater, da er ja der einzige Grandiose sein will, auch Deinen Erfolg sabotiert. Du wirst zur Konkurrenz für ihn. Er ist doch immer der Bessere…..!
- Auch Du wirst nie gesehen als die Persönlichkeit die Du bist, Du wirst instrumentalisiert für seine Vorstellungen.
- Auch wenn Du Erfolg hattest, es genügt nie.
Wie bei der Tochter sind beide Seiten möglich, auf dieses Trauma zu reagieren. Entweder man versucht dem Vater so ähnlich wie möglich zu werden, so erfolgreich und grandios wie er. Du bleibst ein Leben lang auf dem Weg des übersteigertem Ehrgeizes und Erfolgs gefangen oder Du geht auch in die Verweigerung, hat keinen Mut mehr für Dich selbst und Deine Wünsche einzustehen, Du hast als Kind bereits aufgegeben.
Ein Vater hat eine zentrale Rolle in der Entwicklung eines Jungen – er sollte ein sicherer Hafen, ein Mentor und ein liebevolles Vorbild sein. Ein gesunder Vater zeigt seinem Sohn, wie er ein starker, selbstbewusster und emotional ausgeglichener Mann wird. Er vermittelt Werte, Selbstvertrauen, Umgang mit Herausforderungen und emotionale Intelligenz.
Doch wenn ein Vater narzisstisch ist – ob grandios oder verdeckt, dann passiert genau das Gegenteil:
Statt zu fördern, kontrolliert er.
Statt zu unterstützen, wertet er ab.
Statt Sicherheit zu geben, lässt er seinen Sohn im Stich oder benutzt ihn für sein Ego.
Ein Junge, der mit einem gesunden Vaterbild aufwächst, lernt:
Selbstbewusstsein – „Ich bin wertvoll, weil ich so bin, wie ich bin.“
Mut – „Ich kann Dinge ausprobieren, weil mein Vater mich unterstützt.“
Selbstständigkeit – „Ich darf Fehler machen und daraus lernen.“
Empathie & emotionale Stärke – „Ich kann stark sein, aber auch meine Gefühle zeigen.“
Grenzen setzen & für sich einstehen – „Ich darf Nein sagen und meine Meinung vertreten.“
Was ein Junge wirklich braucht:
👉 Ein Vater, der hinter ihm steht – nicht einer, der ihn kleinmacht.
👉 Ein Vater, der ihn liebt, egal ob er erfolgreich ist oder nicht.
👉 Ein Vater, der ihn sein lässt, wie er ist, statt ihn nach seinen eigenen Bedürfnissen zu formen.
👉 Ein Vater, der ihn ermutigt, Herausforderungen anzunehmen – nicht einer, der Angst vor Fehlern einflößt.
👉 Ein Vater, der zeigt, dass echte Männlichkeit bedeutet, Stärke UND Gefühle zuzulassen.
Ein narzisstischer Vater tut das nicht – er fordert Bewunderung, statt Liebe zu geben. Er zieht nicht einen selbstbewussten Jungen groß, sondern einen, der sich entweder völlig unsicher fühlt oder selbst narzisstische Schutzmechanismen entwickelt.
Ein Sohn oder eine Tochter von einem narzisstischen Vater müssen oft später erst lernen, was ein „echter Vater“ sein sollte – und was gesunde, echte Männlichkeit bedeutet.
Denn Männlichkeit bedeutet nicht Macht und Kontrolle, sondern Stärke UND Herz, Klarheit UND Mitgefühl, Selbstbewusstsein UND Verbundenheit.
Ich weiß, wie prägend diese
traumatischen Erfahrungen sind
– und wie lange sie Dein Leben beeinflussen können.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen.
In einem 20-minütigen Orientierungsgespräch kannst Du herausfinden,
ob Du Dich bei mir gut aufgehoben fühlst und ob meine Begleitung für Dich passt.
Gleichzeitig erfährst Du, wie ich arbeite und was ich Dir anbieten kann.
Dieses Gespräch ist keine therapeutische Sitzung, sondern eine Möglichkeit,
um gemeinsam zu schauen, ob eine Zusammenarbeit für Dich
der richtige nächste Schritt sein kann.
Hier kommst Du zum Blog: Auswirkungen einer narzisstische Mutter auf Deine Kindheit: